Stadtverwaltung gefällt das neue Zelt nicht Ein "Skateway" für die Eisbahn

BONN · Wieder gibt es Irritationen um das Zelt. Der Bahnbetreiber schließt einen Weggang aus Bonn nicht aus.

 Um dieses Zelt gibt es Ärger: Der Stadt gefällt es nicht, weil es aussehe wie ein Gewerbezelt.

Um dieses Zelt gibt es Ärger: Der Stadt gefällt es nicht, weil es aussehe wie ein Gewerbezelt.

Foto: Ast-Eistechnik

Während die Menschen unter der Sommerhitze schwitzen, beschäftigt sich Otmar Kaiser mit ganz anderen Temperaturen: Er ist der Betreiber der Eislaufbahn am Alten Zoll und will in diesem Winter mit einer frostigen Neuerung aufwarten: Die Bahn soll einen 50 Meter langen "Skateway" bekommen. Auf dieser schmalen Laufbahn im Außenbereich, sollen Eisläufer halbkreisförmig durch den Stadtgarten fahren können.

"Einen solchen Eisweg, der 3,50 Meter breit ist, gibt es im Winter zum Beispiel vor dem Rathaus in Wien, wo der sogenannte Eistraum veranstaltet wird", erzählt Kaiser, der aber noch keine behördliche Genehmigung für diesen Skateway hat. Mit dem Aufbau beginnen will er Mitte Oktober, so dass die Eisbahn am 12. November öffnen kann - eine Woche früher als in den Jahren zuvor.

"Gegen den zusätzlichen Skateway spricht aus Sicht des Bauordnungsamtes nichts, sofern er offen gestaltet wird", teilte das Presseamt dem GA auf Anfrage mit. Allerdings: Mit dem Zelt, das Kaiser aufbauen will, ist die Stadt nicht zufrieden. Sie sieht ihren Wunsch nach einer optisch gelungenen Attraktion für das Stadtbild nicht erfüllt. Das Zelt solle sich möglichst offen präsentieren, um eine Assoziation zum Weihnachtsmarkt herzustellen, der Veranstalter wolle dagegen eine möglichst geschlossene Bahn aufbauen.

An diesem Punkt geht Kaiser allerdings die Hutschnur hoch. "Wir haben in den letzten beiden Jahren immer ein Zelt gehabt, das tagsüber offen war und nur bei Windwarnung innerhalb von zehn Minuten geschlossen wurde", sagt er. "Und wenn die Stadt sich unsere aktuelle Animation angesehen hätte, würde sie erkennen, dass diesmal sogar Scheiben in die Außenwand eingebaut sind."

Von offenen Seitenwänden, wodurch bei stärkerem Wind das Dach abgehoben werde, wie es die Stadt sagt, könne also nicht die Rede sein. Der Vorwurf, man möchte keine Eisbahn, "die von außen aussehe wie ein Gewerbezelt", bringt Kaiser erst richtig in Rage: "Ich habe jedes Jahr immer wieder Stress mit der Stadt, obwohl alle Unterlagen rechtzeitig und vollständig vorliegen", sagt er und fügt hinzu: "Ich bin zwar gerne hier, aber es gibt auch andere Städte, die diese Eisbahn haben möchten."

Der Umstand, dass diesmal ein etwas größerer Teil der Eisfläche überdacht sein sollte, habe allein mit einem Sicherheitsproblem zu tun: Denn bei Regen hätte es sich gezeigt, dass die Schlittschuhläufer innen ins überdachte Zelt drängen, so dass es im vorigen Winter dort vermehrt zu Unfällen gekommen sei.

"Dann wird es einfach zu eng, wenn die Läufer im Pulk fahren." Wie Kaiser sagt, habe es auch schon Knochenbrüche bei diesen Zusammenstößen gegeben. Was die Resonanz auf die Eisbahn angeht, ist er allerdings recht zufrieden: Die Eislaufbahn werde von Jahr zu Jahr besser angenommen, "auch weil die Überdachung von den Läufern geschätzt wird".

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