Messerstecherei in der Altstadt Ein Mann wird schwer verletzt

BONN · Auf offener Straße ist am frühen Samstagabend ein Streit zwischen zwei Männern in der Altstadt eskaliert. Mitten auf der Fahrbahn der Maxstraße war laut Zeugenaussagen gegen 17.20 Uhr ein 33-Jähriger auf einen anderen Mann losgegangen.

 Die Polizei hat den Tatort markiert.

Die Polizei hat den Tatort markiert.

Foto: Axel Vogel

Der Angreifer habe mit einem Messer in den Hals des Opfers gestochen und es lebensgefährlich verletzt, schilderte ein Streifenpolizist vor Ort den Hergang. Eine Beamtin auf der Leitstelle der Bonner Polizei bestätigte die Messerstecherei und teilte mit, dass der Angegriffene nicht mehr in Lebensgefahr schwebe.

Wie mehrere Zeugen dem General-Anzeiger berichteten, hatte die Messerattacke eine Vorgeschichte. Die soll am Samstagnachmittag zwischen 15 und 16 Uhr auf der Maxstraße mit einem Streit um Geld begonnen haben, wie ein 46 Jahre alter Anlieger zu berichten wusste.

Demnach habe sich der 33-Jährige wohl zum wiederholten Male Geld leihen wollen, was sein Bekannter aber abgelehnt habe. Daraufhin geriet der Mann so in Zorn, dass er zu seinem Messer griff, und in alle vier Reifen eines wenige Meter entfernt geparkten Audi stach. Dieser gehörte nach übereinstimmenden Aussagen dem Bekannten, den er anpumpen wollte.

Für den 46-jährigen Zeugen kommt der Gewaltausbruch nicht von ungefähr: "Der Mann ist krank und nimmt Tabletten, weil er psychische Probleme hatte." Hintergrund sollen familiäre Probleme gewesen sein. Auch sei bekannt, so der Zeuge weiter, dass der 33-Jährige immer ein Messer bei sich trage, das er in der Vergangenheit auch schon eingesetzt haben soll.

Die Leitstelle der Polizei bestätigte, dass der Mann kein Unbekannter sei. Nach der Attacke gegen die Autoreifen habe der Angreifer dann die Maxstraße verlassen, um wenig später erneut zurückzukehren. Anlass war dem Vernehmen nach ein Telefonanruf von Bekannten bei dem Messerstecher, die ihn aufgefordert haben sollen, die Sache vor Ort ins Reine zu bringen, andernfalls werde die Polizei eingeschaltet.

Als der 33-Jährige zurück zur Maxstraße kam, wurde er bereits von mehreren Männern erwartet, so berichtete der 46-jährige Anlieger weiter. Dem Vernehmen nach hatten sich die Männer mit Schlagstöcken bewaffnet. Der 46-Jährige will die Kontrahenten noch beschworen haben, keine Gewalt anzuwenden, was aber nichts mehr genutzt hätte.

Dies bestätigte die Polizei nicht: Nachdem der 33-Jährige zurückgekommen war, sei er von einer Person angesprochen worden und habe dann sofort zugestochen, so der Tathergang laut Polizei. Um wen es sich bei dem Angegriffenen genau handelte, konnte die Polizei noch nicht genau sagen.

Umstehende hätten laut Leitstelle noch versucht, den Angreifer zurückzuhalten. Während sich ein Notarzt um den Schwerverletzten kümmerte, sicherte die Polizei die Spuren am Tatort und sprach mit Zeugen. Auch die Kripo traf wenig später ein. Laut der Leitstellenbeamtin erlitt auch der 33-jährige Angreifer Verletzungen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dort wurde ihm eine Blutprobe entnommen. Nachdem ihn die Polizei vernommen habe, sei er wieder entlassen worden.

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