Kommentar Ein Jahr der Schmerzen

Es war ein fürchterliches Jahr für das Collegium Josephinum. Die lange Zeit geübte Praxis, Jungen im Gymnasiastenalter in Notfällen Zäpfchen zur Schmerzlinderung zu verabreichen, brachte die katholische Schule bundesweit in die Schlagzeilen.

Eltern hatten Anzeigen erstattet, die Staatsanwaltschaft ermittelte, Lehrer und Schüler waren verunsichert, und im Schulausschuss des Rates entbrannten unerfreuliche Debatten über die Vorgänge am renommierten CoJoBo.

Es war eine schmerzhafte Zeit, vor allem für den beschuldigten Pater. Trotzdem ist nachvollziehbar, dass zwei Familien die Staatsanwaltschaft eingeschaltet haben. Es mutet in der Tat befremdlich an, wenn Gymnasiasten Zäpfchen bekommen, als wären sie Kleinkinder.

Und: Dass in den vergangenen Jahren so viele Fälle von Kindesmissbrauch durch deutsche Geistliche bekannt geworden sind, dürfte den Argwohn der Eltern befeuert haben.

Doch das Ermittlungsergebnis ist eindeutig: Im CoJoBo-Sanitätsdienst hat es keine Straftaten, keinen Missbrauch gegeben. Der Generalstaatsanwalt in Köln bescheinigt den Bonner Staatsanwälten, sehr sorgfältig gearbeitet zu haben. Jetzt sollte die Schule endlich wieder zur Ruhe kommen dürfen.

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