Doch eigentlich hätte er gar nicht für seine Wissenschaft werben müssen, schließlich beschäftigt sich jeder im Publikum irgendwie mit diesem Thema: Im Mathematikzentrum an der Endenicher Allee wurde jetzt die "Hausdorff School for Advanced Studies in Mathematics" eröffnet.

Damit bietet die Bonner Uni ein in dieser Form bisher einzigartigen Programm für junge Promovierte. Internationale Workshops, Kurse zu beruflichen Kernkompetenzen und Trainingskonzepte für die akademische Lehre sollen junge Wissenschaftler für verantwortungsvolle Positionen in Forschung, Lehre und der Wirtschaft qualifizieren.

Damit will die Hausdorff School in der akademischen Ausbildung eine Brücke zwischen der Promotion und der Berufung auf eine Professur schlagen. "Bonn wird so zu einem Drehkreuz für den wissenschaftlichen Austausch", hob Sturm bei der Eröffnung hervor. Durch den Kontakt mit international führenden Dozenten wolle man mit dieser Einrichtung vom Rheinland aus einen Beitrag zur Stärkung des europäischen Wissenschaftsraums leisten. Schon jetzt fehlen in Deutschland rund 50 000 Fachkräfte im so genannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technologie).

Diesem Mangel könne man nur wirksam entgegentreten, wenn man das Abwandern von hervorragenden Forschern verhindere und gleichzeitig ausländische Wissenschaftler anlocke, führte Sturm aus. "Genau das wollen wir mit der Hausdorff School erreichen", so der Koordinator. Mit einem Mentoring-Programm für die akademische Lehre soll zudem die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses unterstützt werden.

"Die Hausdorff School wird jungen Akademikern einen wertvollen Impuls für eine Professur oder eine Karriere in der Wirtschaft geben", betonte auch Unirektor Michael Hoch bei der Eröffnung. Denn: "Bonn ist und bleibt ein fantastischer Platz für die Mathematik."