Fest der Kulturen in Dransdorf Ein Gedicht - vorgetragen in elf Sprachen

DRANSDORF · Gleich zu Beginn des Fests der Kulturen machten sechs Frauen der Gemeinde "Die gute Saat" mit Liedern und traditionellen Kleidern ihrer Herkunftsregion im Kongo Lust auf mehr. Im Großen Saal des Stadtteilvereins Dransdorf veranstaltete der Verein am Samstagnachmittag sein bereits fünftes Fest.

 Der Dransdorfer Literaturkreis hat für das Fest ein polnisches Gedicht bearbeitet.

Der Dransdorfer Literaturkreis hat für das Fest ein polnisches Gedicht bearbeitet.

Foto: Horst Müller

Die sechs Frauen "Der Guten Saat" machten hier einen schwungvollen Anfang und präsentierten ihre rhythmische Musik mit Texten auf Lingala, einer der Nationalsprachen im Kongo. Mehrere Male im Jahr versucht der Stadtteilverein, das Fest der Kulturen auf die Beine zu stellen, "bisher mit großer, positiver Resonanz", bestätigte die Geschäftsführerin Annette Rosen-Roevenizh.

Zuvor hatte es unter anderem schon Veranstaltungen mit einem Fokus auf die arabische Welt und die deutsch-polnischen Beziehungen gegeben. Dieses Mal bot das Fest mit dem offiziellen Untertitel "Meinen Nachbarn kennenlernen" allerdings kein länderspezifisches Angebot.

Vielmehr richtete "es sich an all die Sprachen, die wir hier sprechen", teilte Ilona Arian mit. "Wir möchten heute nicht nur feiern, sondern auch voneinander lernen, und dafür geben wir den Sprachen Raum", so sagte sie, denn "die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel des Menschen."

Arian ist Leiterin der Begegnungsstätte nahe dem Stadtteilverein und gehörte mit ihren polnischen Sprachkenntnissen zum nächsten Teil des Programms. Dort wurde einigen Sprachen, die in Dransdorf gesprochen werden, viel Platz gegeben. Das Gedicht "Möglichkeiten" von der polnischen Dichterin Wislawa Szymborska wurde nach gemeinsamer Arbeit in elf Sprachen vorgetragen, darunter Armenisch, Suaheli, Rumänisch und Russisch.

Das Projekt wurde vom Dransdorfer Literaturkreis ausgearbeitet. Marie Don war an diesem Tag in dem großen Saal, "weil es ein interkulturelles Fest ist und wir uns als Menschen und christliche Gemeinde integrieren wollen".

Für Marie Don war es das erste Fest des Vereins und sie fand es "schön". Dass die Sprachen an diesem Tag im Zentrum standen, sahen die Teilnehmer als gute Idee an. "Normalerweise läuft man auf der Straße immer nur aneinander vorbei, doch hier kommt man endlich ins Gespräch", sagte Marlene Bogner.

Mary Mensch fügte hinzu, dass sie sich "manchmal mit Händen und Füßen verständigt, aber am Ende klappt es immer". Unter den Besuchern war auch Acharki Timouch, die eigentlich in Bad Godesberg wohnt. Sie war ebenfalls das erste Mal auf dem Fest in Dransdorf und schätzte es direkt sehr, denn: "Man findet hier alles in einer tollen Kombination - verschiedene Leute aus unterschiedlichen Religionen, Kulturen und Herkunftsländern."

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