Gartenbepflanzung in der Dechenstraße Eichen hängen am Haken

Bonn · 37,5 Tonnen Gartenbepflanzung haben in der Dechenstraße hinter dem Bonner Hauptbahnhof ein neues Zuhause gefunden. Ein riesiger Kran hob die fünf Sumpfeichen am Mittwoch über die Häuserreihen in den Garten des Verlags Stollfuß Medien, wo sie vorsichtig platziert und verpflanzt wurden.

Gerade in engen, städtischen Straßen ist das kein einfaches Unterfangen und erfordert viel Erfahrung, doch die fünfköpfige Mannschaft der Firma Forster Garten- und Landschaftsbau und die Kranführer der Firma Baumann sind ein eingespieltes Team: Etwa zehn Mal jährlich müssen sie derartige Verpflanzungen bewältigen.

"Bäume sind trotz ihrer Größe sehr empfindlich", erklärt Mathias Forster. "Es sind keine Maschinenteile, sondern lebende Pflanzen, deshalb muss man sehr vorsichtig sein, um Rinde und Äste nicht zu verletzen."

Die je 7,5 Tonnen schweren Eichen kommen aus einer Baumschule in Bad Zwischenahn und wurden speziell auf diesen Moment der Verpflanzung vorbereitet. Verlagsleiter Michael Stollfuß und seine Familie haben jeden der fünf Bäume in der Baumschule ausgesucht. Die Verpflanzung war der letzte Schritt einer langen Vorbereitung. "Der Architektenvertrag wurde 2009 unterschrieben, da ging die Planung los", erinnert er sich. Die Kosten für jeden Baum: rund 7000 Euro.

Für den Kran und die drei Sattelschlepper, die die Bäume anlieferten, mussten mehrere Autos abgeschleppt werden, deren Fahrer das zwei Tage zuvor angeschlagene Parkverbot missachtet hatten. Anschließend schwebten die Bäume über die Häuser in den Garten, wo der Kran sie zunächst ablegte und später an ihre endgültigen Plätze hob. Schwere Gurte fixieren die Wurzelballen im Boden, damit die Eichen in den nächsten drei Jahren gerade einwachsen können.

"Dass Großbäume so beliebt sind, hat einen gestalterischen Grund", sagt Mathias Forster. "Wenn hier aufgeräumt und die Erde bepflanzt ist, und das geht ja schnell, ist die Gartenanlage fer

tig. Und im nächsten Sommer spenden sie schon Schatten." Ein Stück Stadt bekommt durch die Großbaumpflanzung ein neues Gesicht, denn nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Anwohner haben die Bäume im Blick.

"Es ist natürlich schon etwas Besonderes, so viel Geld zu investieren, um Grün in die Stadt zu bringen", sagt Mathias Forster. Bis in die Abendstunden rangieren er und sein Team die vielen Tonnen Holz, bis alles fertig ist.

Michael Stollfuß ist nach sieben Jahren Planung froh, wenn alle Bäume gesund und aufrecht im Garten stehen. "Ich freue mich darauf, wenn alles fertig ist", sagt er.

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