Kommentar zur Metropolregion Rheinland Ehrliche Bilanz ziehen

Meinung | Bonn · Was die neue Metropolregion Rheinland bisher zu bieten hat, ist wenig überzeugend. Denn im Bereich Stadtmarketing ist in Bonn bereits das Presseamt aktiv. Das ergibt einen Zuständigkeitsdschungel, kommentiert Andreas Baumann.

 Blick über den Rhein von Bonn nach Köln: Um künftige Aufgaben zu bewältigen, soll die Region stärker zusammenarbeiten.

Blick über den Rhein von Bonn nach Köln: Um künftige Aufgaben zu bewältigen, soll die Region stärker zusammenarbeiten.

Foto: Benjamin Westhoff

Wenig überzeugend, was die neu geschaffene Metropolregion Rheinland bisher zu bieten hat. Vor mehr als einem Jahr gegründet, fünf Mitarbeiter, seit Oktober mit hauptamtlichem Geschäftsführer – und doch können nicht einmal die fachkundigen Mitglieder des Bonner Wirtschaftsausschusses so richtig erkennen, welchen Nutzen die Organisation bisher wirklich hat, die von beteiligten Kommunen finanziert werden muss. Regionalmarketing und ein gemeinsames Auftreten im Wettstreit der Ballungsräume ist zweifellos wichtig. Allerdings tummelt sich auf diesem Feld seit Jahren auch schon der Verein Region Köln Bonn, der gerade wieder nach einer Aufstockung seiner Finanzen ruft – Bonn bringt dann rund 180.000 Euro im Jahr auf.

In der Bundesstadt kümmert sich außerdem das Presseamt um Stadtmarketing, und auch die städtische Wirtschaftsförderung muss zwangsläufig einen regionalen Fokus haben. Das alles zusammen: ein ziemlicher Zuständigkeitsdschungel. Dass sowohl die Stadt Bonn als auch die Metropolregion auf der Immobilienmesse Expo Real auftreten wollen, versinnbildlicht das Problem. Spätestens in zwei, drei Jahren muss eine ehrliche Leistungsbilanz her – und zwar sowohl der Metropolregion als auch des Vereins Region Köln Bonn. Sollte sich der Eindruck bestätigen, dass die neue Organisation eine ineffiziente Kopfgeburt der Kölner Regierungspräsidentin und einiger Stadtoberhäupter ist, wäre es konsequent, den Versuch zu beenden.

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