Feiertage mit Kontaktsperre Ehepaar aus Buschdorf feiert mal ganz anders Ostern

Bonn · Christel und Rolf Bartscher haben vier Kinder, acht Enkel und fünf Urenkel. Dieses Jahr müssen die Besuche der Familie ausfallen. Darum laufen die Feiertage etwas anders als gewöhnlich.

  Auf Ostereier müssen Rolf und Christel Bartscher nicht verzichten.

Auf Ostereier müssen Rolf und Christel Bartscher nicht verzichten.

Foto: Benjamin Westhoff

Dieses Osterfest wird den Menschen noch lange in Erinnerung bleiben. Denn anders als sonst wird es jeder nur für sich feiern können. Große Familientreffen wird es aufgrund der anhaltenden Kontaktsperre nicht geben.

So ergeht es auch dem Ehepaar Christel und Rolf Bartscher aus Buschdorf. Normalerweise gehen die beiden am Samstagabend um 22 Uhr in die Ostermesse und plauschen danach in der Pfarrgemeinschaft noch ein bisschen mit den anderen Gottesdienstbesuchern. Und am Ostersonntag würde die Familie zu Besuch kommen. Vier Kinder haben sie, acht Enkelkinder und fünf Urenkel, erzählt der 90 Jahre alte Rolf Bartscher. Da kann das Haus so richtig voll werden. „Es würden sicher auch alle Platz finden“, erzählt Bartscher. „Aber in unserem Alter wäre das doch etwas zu viel. Deshalb kommen in der Regel unsere Kinder und die ältesten Enkel zu Ostern zu uns.“

Der Bäcker hat die Ostereier vorbeigebracht

In der Regel. Denn dieses Jahr wird aus dem Familienfest nichts. „Dieses Ostern sind wir alleine“, erzählt der Rentner. Er feiert mit seiner 87 Jahre alten Frau in den heimischen vier Wänden. Ganz alleine sind sie aber nicht. Drei der vier Kinder wohnen in der Nähe und versorgen sie regelmäßig. Auch kommen jeden Tag Pflegekräfte, die ihnen helfen, das Frühstück vorzubereiten. „Der Pflegedienst ist eine wesentliche Hilfe“, erzählt er. „Sie beginnen um 5 Uhr morgens ihre Schicht. Bei uns sind sie dann immer so gegen 9 Uhr. Es ist wirklich eine tolle Arbeit, die sie machen. Gerade in diesen Zeiten.“

Für ein bisschen Osterstimmung ist auch gesorgt. Der Bäcker habe ihnen die Ostereier vorbeigebracht. Die Worte des Pfarrers werden die beiden diesmal vom Wohnzimmer aus anhören. „Im Fernsehen werden wir uns am Ostersonntag im Zweiten Programm den Gottesdienst ansehen.“ Der sei von der Liturgie sehr ansprechend. Und auch die Pfarrgemeinde hat an das Ehepaar Bartscher gedacht. „Die Kirchengemeinde hat uns einen Gruß geschickt mit Palmzweigen vom Buchsbaum und einer Kerze. Auch ein kleines Fläschchen Weihwasser war dabei.“

Und am Nachmittag gebe es dann Kaffee und Kuchen und abends einen kleinen Imbiss. Und auch wenn das Ehepaar Bartscher dieses Jahr Ostern nur zu zweit verbringt, ganz auf seine Kinder wird es nicht verzichten müssen. „Ich erwarte viele Anrufe“, sagt Rolf Bartscher.

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