Sperrzone an Karneval So sollen Betrunkene am E-Scooter-Fahren gehindert werden

Bonn · Um sich während der Karnevalszeit innerstädtisch schnell von A nach B zu bewegen, dürften E-Scooter ein beliebtes Mittel sein. Damit sich die Nutzer fahrtüchtig auf die Scooter stellen, treffen die Anbieter ein paar Vorsichtsmaßnahmen.

 E-Scooter gehören seit Sommer 2019 zum Stadtbild von Bonn.

E-Scooter gehören seit Sommer 2019 zum Stadtbild von Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

Wer (ob an Karneval oder nicht) einen über den Durst trinkt, gehört an kein Steuer der Welt. Das gilt auch, wenn das Fahrzeug zwei kleine Räder, einen Lenker und eine Maximalgeschwindigkeit von gut 20 Stundenkilometern hat. Nach eigener Aussage setzt der Betreiber Lime jetzt auf „etablierte Sicherheitsmaßnahmen“ in den Karnevalshochburgen, um die Zahl möglicher Missbräuche und Unfälle zu minimieren. Zu diesen Karnevalshochburgen gehören nach Definition des E-Scooter-Anbieters neben Bonn auch Köln, Mainz, Wiesbaden und Düsseldorf.

Schon außerhalb der Karnevalszeit werden regelmäßig Betrunkene auf E-Scootern von der Polizei angehalten, oder es kommt gar zu Unfällen mit teils schweren Verletzungen. Wenn die ganze Stadt jeck feiert und die Scooter an vielen Ecken fahrbereit warten, steigt das Risiko zwangsweise.

Um Unfälle zu vermeiden, kündigten sowohl Lime als auch Mitbewerber Tier zeitlich begrenzte Sperrzonen um die „üblichen Karnevals-Party- und Umzugsmeilen“ an. In diesen wird über die Festtage ein „Fahr- und Parkverbot“ gelten. Mit der Stadt verständigten sich die Anbieter darauf, insbesondere die Routen der Umzüge an Weiberfastnacht und Rosenmontag freizuhalten.

„Eines muss klar sein: E-Scooter sind kein Spielzeug, und betrunken Fahren ist gefährlich und kein Kavaliersdelikt,“ sagt Alexander Pfeil von Lime Deutschland. „Die Sicherheit für unsere Nutzer hat für uns oberste Priorität, und wir haben eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Nutzern, die unsere E-Scooter unter Alkoholeinfluss fahren.“ In den Stoßzeiten sollen sogenannte „Foot Patrols“, also Fußpatrouillen, die korrekte Nutzung und das korrekte Abstellen kontrollieren.

Zu einer weiteren Maßnahme gehört die Überarbeitung der Pop-Ups, die während der App-Nutzung auftauchen und die Verkehrsregeln und Sicherheitstipps darstellen. Zudem kündigt Lime eine zusätzliche Nachricht an, die zwei Mal am Tag auf das Fahrverbot unter übermäßigem Alkoholeinfluss hinweist. Zur gesamten Marketingkampagne unter dem Motto „Don’t drink. But ride.“ gehört zudem ein Quiz. Die vier Fragen sind jedoch eher humorvoll formuliert und vermutlich erst eine Herausforderung, wenn man schon nicht mehr lesen kann, was auf dem Bildschirm steht.

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