Dort traf der Soldat eines Abends die junge Hilde vor dem Kino. "Es war ein dummer Zufall. Ich wollte eigentlich nichts mit Mädchen zu tun haben zu der Zeit. Ich wusste nicht, wie lange man wegen des Krieges überlebt. Also habe ich mich zunächst verdrückt."

Seine Frau Hilde lacht und sagt: "Ich war an dem Abend mit meiner Freundin im Kino und sah ihn dort. Später haben wir uns in einem Cafè zufällig wieder gesehen und verabredet." Ihr Mann ergänzt: "Und dann war es zu spät. Ich konnte nicht mehr zurück."

Bereits am 19. Dezember des gleichen Jahres heiratete das Paar in Eschweiler. "Er wollte schnell heiraten", erinnert sich die 89-Jährige. Nach Kriegsende zogen sie 1945 nach Bonn. Seit 1961 leben sie in einem Eigenheim in Dottendorf. Das Paar hat vier Kinder, sieben Enkel und zwei Urenkel. Bis zur Pensionierung arbeitete Kurt Wienowiecki für die Sparkasse. Hilde kümmerte sich um den Haushalt.

"Ich bin Mutter mit jeder Faser meines Herzens und einfach glücklich", sagt sie. Beide lieben das Reisen und den Wassersport. "Wir sind bis nach Indien gekommen und waren im Jemen", erzählt er. Hilde malt zudem gern. Für Kurt ist Hilde auch nach 70 Jahren die Frau seines Lebens. "Schauen Sie sich doch das Bild an", meint er und zeigt auf das Hochzeitsfoto. "Sie war ein unheimlich liebes Mädchen. Für mich war klar. Liebe und Treue, bis uns der Tod trennt. Das ist noch heute mein Wahlspruch."

Nach einem Gottesdienst in der Kirche St. Quirinus feiert das Paar den besonderen Tag mit der Familie, Freunden und Nachbarn in einem Restaurant in Dottendorf.