Hard Rock Club Bonn Durch die Nacht mit Bruce Dickinson

Bonn · Der Höhepunkt in 35 Jahren Hard Rock Club Bonn? Präsident Manni Rothe, sein Stellvertreter Jürgen Roth und Danny Pizzini schauen sich an und lachen. Diese Blicke verstehen nur Freunde, die sich lange kennen. Und diese Freunde können viel erzählen.

 Judas Rising sind die beliebteste Judas Priest-Tribute-Band Deutschlands. Am Samstag spielen die Bonner auf dem Jubiläumskonzert des Hard Rock Clubs in der Harmonie.

Judas Rising sind die beliebteste Judas Priest-Tribute-Band Deutschlands. Am Samstag spielen die Bonner auf dem Jubiläumskonzert des Hard Rock Clubs in der Harmonie.

Foto: Jürgen Both

Morgen Abend soll der 35. Geburtstag gebührend gefeiert werden; mit harten Gitarrenklängen in der Endenicher Harmonie. Ab 19.30 Uhr spielen Judas Rising, die wohl angesagteste Judas-Priest-Tribute-Band, und Miracle Man, die sich der Musik von Ozzy Osbourne verschrieben haben.

Ein echter Hardrock-Traum war sicher, als die Bonner Rockfans 1984 ihren Idolen von AC/DC ganz nah kamen. "Das war beim Monsters of Rock Festival. Nach dem Konzert standen wir am Künstlerausgang rum, als uns Leute von der Crew ansprachen und sagten, sie suchten noch Helfer zum Abbauen. Damals durften wir die AC/DC-Glocke abbauen. Mann, war die schwer. Ein massives Ungeheuer, das schon durch die Bühnenbretter gebrochen war", erzählt Manni Rothe schmunzelnd.

Rothe war mit Wolfgang Thiebes und Ralf Hatzenberger Gründungsmitglied des Hard Rock Clubs. "Damals gab es in Zeiten ohne Internet eben keine richtige Szene. Es gab in Beuel eine Kneipe: Das “More„ war wahrscheinlich das erste Hardrocklokal Deutschlands. Als es schloss, haben wir unseren Plan direkt in die Tat umgesetzt", erzählt Rothe. "Wir wollten Gleichgesinnte treffen, gemeinsam was unternehmen." Und das taten sie auch fleißig.

Mit gut 40 Mitgliedern fuhren die Heavy-Fans zu vielen Rockkonzerten und Festivals. Zudem veranstalteten sie auch eigene Konzerte - etwa in der legendären Biskuithalle oder den Rheinterrassen, aber auch Festivals auf dem Heimatblick in Alfter oder in den Rheinauen. "Unser Rockkonzert im Ramersdorfer Dorfkrug war wahrscheinlich Bonns erster Lärmskandal", meint Pizzini lachend.

Der Club und vor allem das von ihm herausgegebene Magazin "Live Wire" war geradezu Kult. Die Bonner wurden zu Konzerten, aber auch zu etlichen Radioshows eingeladen. "Wir lernten die Jungs von Kiss, Deep Purple, Scorpions und anderen Rockbands über die Jahre persönlich kennen", so Rothe.

Auch wenn es heute ruhiger geworden ist um den Club, der seine Konzerte über die Rock Times Production veranstaltet. Die Agentur hat Vizepräsident Jürgen Both vor genau zehn Jahren aus seiner Passion heraus gegründet.

Gibt es ein weiteres unvergessenes Erlebnis? 1986 lebte Bruce Dickinson, der Sänger der Heavy-Metal-Band Iron Maiden, zeitweise in Bonn. Dickinson war begeisterter Fechter und trainierte im Leistungszentrum der Fechter in Bonn. Nachts zog der dann mit einigen aus dem Club durch die Kneipen der Bonner Alt- und Südstadt. Pizzini: "Wenn er Hunger hatte, gingen wir zu McDonald's. Er bestellte sich einen Cheeseburger und ließ uns zahlen. Dafür erhielten wir jedes Mal ein Autogramm."

Das Jubiläumskonzert beginnt am Samstag, 5. Dezember, um 19.30 Uhr in der Harmonie, Frongasse. Karten für 14 Euro plus Vorverkaufsgebühren gibt es in Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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