Obdachlosentreff an der Thomastraße Polizei führt Drogenkontrollen an der City-Station durch

Bonn · Mit einer großangelegten Aktion ist die Polizei am Montag gegen Drogenkriminalität in Bonn vorgegangen. An der City-Station an der Thomastraße durchsuchten die Einsatzkräfte mehrere Menschen und wurden dabei fündig.

Die Polizei hat an der City-Station Verdächtige nach Drogen abgesucht.

Die Polizei hat an der City-Station Verdächtige nach Drogen abgesucht.

Foto: Nicolas Ottersbach

Die Bonner Polizei hat am Montag Drogen und Waffen bei mehrere Personen im Park nahe der City-Station sichergestellt. Gegen 11 Uhr waren Zivilfahnder sowie rund 20 Beamte einer Hundertschaft zu einer vorher geplanten Kontrolle ausgerückt, wobei sie insgesamt neun Personen überprüften.  In zwei Fällen stellte die Polizei harte Drogen sicher, in drei Fällen lagen Verstöße gegen das Waffengesetz vor. Die Polizei stellte zwei Strafanzeigen. Welche Art und Mengen von Drogen dabei sichergestellt wurden, gab die Polizei zunächst nicht bekannt.

Die City-Station am Prälat-Schleich-Haus ist eine Anlaufstelle für Obdachlose, die seit vielen Jahren von der Bonner Caritas betrieben wird. Tagsüber gibt es dort preiswerte Mittagessen, Getränke und gemeinschaftliche Aktivitäten. Nachts können Männer in den Räumen der Notunterkunft auch übernachten. Auf der öffentlichen Wiese vor dem Gelände treffen sich allerdings auch immer wieder Drogensüchtige und -dealer.

Gerhard Roden, der die City-Station der Caritas leitet, befürwortet deshalb die regelmäßigen Kontrollen der Polizei. Mehrmals seien die Beamten in diesem Jahr vor Ort gewesen. „Es gibt Nutzer der City-Station, die diese Offene Szene als bedrohlich empfinden“, erzählt er. Anders als im Prälat-Schleich-Haus haben er und seine Sozialarbeiter keine Möglichkeit, auf das einzuwirken, was auf der davor liegenden Wiese passiert. Man könne nicht verhindern, dass dort mit Drogen gehandelt werde. „Ich bin froh, dass die Polizei nach dem Rechten guckt und schaut, dass das nicht Überhand nimmt.“

Wenn sich langfristig eine Offene Szene vor Ort etabliere, in der ohne Kontrolle Drogen konsumiert und gehandelt würden, hätte das negative Auswirkungen auf die Arbeit der City-Station. „Wohin das führt, haben wir am Bonner Loch gesehen“, sagt Roden. Damals hätte sich das bis nach Koblenz und ins Ruhrgebiet herumgesprochen. „So eine Situation kriegt man schlecht reguliert, davon geht eine Sogwirkung aus.“ Sie zu verhindern sie Teil der Strategie für die Drogen- und Suchtpolitik, die aus vier Säulen besteht: Prävention, Beratung und Behandlung, Schadensreduzierung sowie Angebotsreduzierung und Strafverfolgung.

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