Girls' Day in Bonn Drei Mädchen an Deck der "Moby Dick"

Bonn · Die drei Bonner Schülerinnen Lara Huck (16), Dana Jansen (16) und Vicky Pellny (15) lernten am Girls' Day auf der „Moby Dick“ den Beruf des Binnenschiffers kennen.

 Girls' Day auf der Moby Dick: Christian Weber zeigt Dana, wie man ablegt. Vicky und Lara Schauen zu.

Girls' Day auf der Moby Dick: Christian Weber zeigt Dana, wie man ablegt. Vicky und Lara Schauen zu.

Foto: Barbara Frommann

Begeistert ziehen Lara Huck (16), Dana Jansen (16) und Vicky Pellny (15) abwechselnd an der Schiffsglocke der „Moby Dick“, deren Klang die Fahrgäste auf das Schiff einlädt. Der erfahrene Kapitän Hans-Werner Adam zeigt sich mit den drei Schülerinnen zufrieden. Er erklärt ihnen die einzelnen Funktionen im Steuerstand, während sich die „Moby Dick“ nach dem Seemannsruf „Leinen los!“ langsam rheinaufwärts Richtung Linz in Bewegung setzt.

Bereits zum zweiten Mal nahm die Bonner Fähr- und Fahrgastschifffahrt (BFF) am Donnerstag Mädchen mit an Bord, um ihnen Einblicke in den vielseitigen Beruf eines Binnenschiffers zu gewähren. Die Veranstaltung war Teil des Girls' Day und Boys' Day, bei dem Mädchen und Jungen einen Tag lang in ein eher von Männern beziehungsweise Frauen dominiertes Berufsfeld schnuppern können.

Unter dem Motto „Ein Zukunftstag für Mädchen“ stellen sich jedes Jahr bundesweit mehr als 9450 verschiedene Unternehmen, Betriebe und Hochschulen den Schülerinnen ab Klasse 5 vor, darunter dieses Jahr in Bonn beispielsweise das Deutsche Museum und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Gerade der BFF war es ein Anliegen, junge Frauen an den Beruf des Binnenschiffers heranzuführen, war doch die Chefin des Unternehmens, Angelika Schmitz, vordem selbst die erste weibliche Auszubildende in diesem Berufszweig.

Die beiden Ausbilder Christian Weber und Angela Anger zeigten den Mädchen an Deck, wie sie ihre Schutzausrüstung richtig anlegen, danach durften sie auch deren Funktionstüchtigkeit überprüfen. Als sich die Schwimmwesten schlagartig aufblasen, erschrecken die drei Mädchen erst ein wenig, sodass Christian Weber nachfragt: „Bekommt ihr noch Luft?“ Die drei müssen lachen und präparieren die Schutzwesten unter Anleitung erneut.

Die zwei wichtigsten Seemannsknoten

Zwischenhalt in Bad Godesberg: Nun heißt es mit anpacken für die Mädchen. Vicky Pellny, Schülerin am Friedrich-Ebert-Gymnasium, darf als erste vertäuen, während die Fahrgäste ein- und aussteigen. Danach erlernen die drei gemeinsam mit dem Auszubildenden Niklas Lange unter anderem die zwei wichtigsten Seemannsknoten: den Palstek und Kreuzknoten. Am meisten freuen sich die drei Schülerinnen aber schon darauf, die „Moby Dick“ selber zu manövrieren.

Das „Walfisch-Schiff“ mit den großen Bullaugen und den Barten, den „Zähnen“, feiert dieses Jahr 40-Jähriges. Die Idee zum Schiff kam der Unternehmerfamilie Schmitz, nachdem sich im Jahr 1966 ein weißer Wal flussaufwärts im Rhein bis Höhe Bonn verirrt hatte und erst einen Monat später wieder Richtung Nordsee verschwand. Seitdem ist die „Moby Dick“, die hauptsächlich zwischen Bonn und Koblenz verkehrt, aus dem Rheinland nicht mehr wegzudenken.

Lara Huck, die gemeinsam mit Dana Jansen die 8d der Realschule Beuel besucht, stellt sich den Beruf als Binnenschiffer ziemlich interessant vor, aber sie ist sich noch nicht sicher, ob sie sich eine Arbeit in diesem Bereich vorstellen kann. Christian Weber meint dazu: „Eine Ausbildung als Binnenschiffer setzt auf jeden Fall handwerkliches Verständnis voraus, und man darf sich nicht vor der Arbeit scheuen.“

Nach dreieinhalbstündiger Fahrt kehrt die „Moby Dick“ nach Bonn zurück. Zum Abschluss des Tages erhalten die drei Mädchen ein Eis und eine Urkunde. Kommentar von Dana Jansen: „Das war wirklich ein sehr spannender und schöner Tag, an dem ich viel gelernt habe.“

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