Film über den Alten Friedhof Dreharbeiten dauerten 16 Monate

BONN · Heute spricht man vom Alten Friedhof. "Damals war er ein neuer Friedhof, und man nannte ihn Kirchhof, obwohl bei seiner Gründung 1715 weit und breit gar keine Kirche stand", sagt Schauspieler Lothar Schwarz.

Er mimt im neuen Film von Georg Divossen Friedrich Wilhelm August Argelander. Kurfürst Joseph-Clemens hatte den Friedhof angelegt, weil der längst überbelegte Kirchhof neben Sankt Remigius entlastet und die Toten nicht mehr innerhalb der Stadtmauern begraben werden sollten.

66 Minuten dauert der Film über den Alten Friedhof, für den die Dreharbeiten 16 Monate dauerten und Divossen sich das historische Wissen von Erika Zander einholte. Er hat mit einer Drohne das Gelände überflogen und zeigt viele Aufnahmen von oben. "Da erkennt man, dass es nicht ein einfacher Friedhof, sondern durch seine Gestaltung fast ein Park ist", sagt Zander. Themen sind die Gründungsgeschichte und die Erweiterungsphasen, es werden kunsthistorisch wichtige Grabstätten detailliert erläutert. "Wir haben uns zudem mit heute weitgehend unbekannten Sterbesymbolen auf den Grabmälern beschäftigt", so Divossen. Beispielsweise soll die Sanduhr die verrinnende Lebenszeit darstellen. Die Variante mit Flügeln weist auf den antiken Gott Chronos, den Gott der Zeit, hin.

Anlass für den Film ist das 300. Jubiläum des Friedhofs und das 40-jährige Bestehen des Fördervereins. Deshalb werden auch die verschiedenen Tätigkeiten des Vereins gezeigt, wie Gästeführungen und die Pflege des Areals. "Die Restaurierungsarbeiten an der Grabstätte der Familie Clason waren bisher die aufwendigsten und kostspieligsten", erzählt Zander. In einer Sequenz hat Divossen Metallbauer begleitet, die ein Zaungitter instand setzen.

Der Film "Mehr als ein Denkmal - Der Alte Friedhof Bonn" feiert am Mittwoch, 29. April, um 19.30 Uhr im LVR-Landesmuseum, Colmantstraße 14-16, Premiere. Der Eintritt ist frei. Ab dann gibt es ihn unter der ISBN 9 783 936 253 856 für 15,90 Euro im Buchhandel zu kaufen.

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