Bonns Sozialpolitiker fordern genaueres Hinschauen bei den Immobilien der Diwo "Diese Verhältnisse sind inakzeptabel"

BONN · Die Stadt soll bei den Sanierungsarbeiten der Sozialwohnungen der Diwo Home in Tannenbusch genauer hinschauen. Das haben die Mitglieder des Sozialausschusses in der jüngsten Sitzung angemahnt.

Heike Keilhofer vom Mieterbund zeigte kürzlich eine unverputzte Wand im Badezimmer.

Heike Keilhofer vom Mieterbund zeigte kürzlich eine unverputzte Wand im Badezimmer.

Foto: Philipp Königs

Die Diwo hat an Schweidnitzer Weg, Brieger Weg und Waldenburger Ring insgesamt 259 marode Wohnungen gekauft. Eineinhalb Jahre später leben einige Anwohner immer noch mit schwarzem Schimmel und undichten Fenstern in ihren Zimmern. "Diese Verhältnisse sind inakzeptabel", sagte der Ausschussvorsitzende Peter Kox (SPD). Auch in bereits sanierte Wohnungen würde es teilweise hineinregnen. "Ich wünsche mir da mehr Problembewusstsein bei der Stadt."

Der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr hatte - wie berichtet - Kritik geäußert, weil Mieter unter Druck gesetzt würden und für Teil- und Komplettsanierungen neue Verträge zu höheren Mieten unterzeichnen sollen. Dringende Instandhaltungen müsste der Vermieter aber ohne Kopplung an Mieterhöhungen durchführen.

Die Diwo sagt, sie habe bisher 125 Wohnungen saniert und brauche weitere 18 Monate für die nächsten. Sie würde Mietern neben unterschiedlichen Sanierungsgraden in Verbindung mit neuen Mietverträgen auch ein reines Instandhaltungsangebot unterbreiten.

Stephan Post, als sachkundiger Bürger für die CDU im Ausschuss, hat in der Siedlung "von außen optische Verbesserungen" ausgemacht sowie eine positive Entwicklung der vormals "untragbaren Zustände". Aus Sicht des Grünen-Ausschussmitglieds Detmar Jobst ist renovierter Wohnraum mit mehr Kosten verbunden, "aber über die Höhe des Preises kann man schimpfen".

Viele der Wohnungen kosten derzeit etwa fünf Euro pro Quadratmeter. Je nach Sanierungsgrad werden sie später nach Auskunft von Diwo-Geschäftsführer Bernd Dillmann bis zu acht Euro Kaltmiete kosten.

Das liegt immer noch im Rahmen für staatlich geförderte Wohnungen und würde von Stadt und Bund bezuschusst. Der Mieterbund fordert von der Stadt, genau darauf zu achten, ob die Diwo nicht schon bei Instandsetzungen, zu denen sie verpflichtet ist, Mieterhöhungen auf Kosten des Steuerzahlers durchsetzt. (kph)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort