Schlaues Parken Diese Telekom-App hilft bald bei der Parkplatzsuche in Bonn

Bonn · Stadt, Stadtwerke und die Deutsche Telekom wollen 2018 mit der Smart Parking-App "Park and Joy" in Bonn starten. Dafür werden Sensoren in die Parkplätze eingelassen.

Für Autofahrer, die in der Bonner Innenstadt unterwegs sind, ist es ein an den Nerven zerrendes Thema: die Suche nach einem freien Parkplatz. Genau das wollen die Stadt Bonn, die Stadtwerke (SWB) und die Telekom ändern. Mit Hilfe der Telekom-App „Park and Joy“ sollen Autofahrer künftig verfügbare Parkmöglichkeiten in der Umgebung oder am Zielort angezeigt bekommen und über das Smartphone direkt ein Parkticket lösen können. Zu diesem Vorhaben unterzeichneten Stadtdirektor Wolfgang Fuchs, SWB-Geschäftsführer Peter Weckenbrock und Anette Bronder, Geschäftsführerin von T-Systems Digital Division, am Donnerstag eine Absichtserklärung.

Im kommenden Jahr soll das Projekt in Bonn an den Start gehen – eine verbindliche Vereinbarung allerdings erst bis Ende 2019 folgen. In dieser Zeit werden die öffentlichen Stellflächen mit Sensoren ausgestattet, die in den Boden eingelassen werden. „Die Sensoren werden bündig mit der Straßendecke verbaut“, erklärt Robert Zillekens, Leiter des Teams „Park and Joy“. Über ein Schmalband-Mobilfunknetz (Narrowband Internet of Things) melden diese, ob der entsprechende Parkplatz belegt oder frei ist. Zusätzlich greift die App auf Informationen aus Parkscheinautomaten zurück. Im Gegenzug stehen die Sensordaten der Stadt und den Stadtwerken zur Verkehrslenkung zur Verfügung. Die Kosten für die Infrastruktur übernimmt die Telekom.

Parkticket übers Handy

Bonn ist damit die sechste Stadt neben Hamburg, Dortmund, Moers, Duisburg und Darmstadt, die sich an dem Projekt beteiligt. „Wir können damit auch Verkehre steuern und einen Beitrag zur Umweltbelastung leisten“, so Fuchs. „Wir sind hier auf dem Weg zu einer digitalen Stadt.“ Auch die Stadtwerke versprechen sich von der neuen Technik die Möglichkeit, den Bonnern freie Ladestationen für Elektroautos anzeigen zu lassen.

Hamburg ist Pilotstadt für das Projekt. „Bonn sollte direkt dabei sein“, erklärte Bronder. Im Oktober kommt in der Hansestadt die App erstmals auf den Markt. Autofahrer können dann zumindest das Parkticket übers Handy bezahlen. Bis das Leitsystem funktioniert, dauert es allerdings noch: Die Flächen sind noch nicht mit Sensoren ausgestattet. In Bonn sollen zunächst 2200 kostenpflichtige Parkplätze mit der nötigen Technik ausgestattet werden. Die Sensoren funktionieren über Akkus, die acht bis zehn Jahre halten. Ist alles vernetzt, können Autofahrer sich für ihr Fahrtziel die umliegenden, freien Parkplätze anzeigen und sich dorthin navigieren lassen. Vor Ort wird über die App die Parkdauer festgelegt und bezahlt. Auch eine nachträgliche Verlängerung oder Verkürzung der Parkzeit soll von unterwegs möglich sein.

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