Kommentar zum Kleinen Theater Die zweite Chance

Bonn · In Sachen Kleines Theater läuft alles auf einen Vertragsabschluss hinaus. Stadt und Theatermann Frank Oppermann sprechen von konstruktiven Gesprächen.

Noch ist die Zukunft des Kleinen Theaters nicht in trockenen Tüchern, aber die Gespräche zwischen der Stadt und dem Interessenten Frank Oppermann scheinen auf einem guten Weg zu sein. Für alle Beteiligten, auch für die Bad Godesberger, ist das eine erfreuliche Nachricht, zumal mit einem baldigen Vertragsabschluss eine direkte Anschlussnutzung nach der letzten Spielzeit von Walter Ullrich möglich wäre.

Ein Leerlauf ist für eine solche Theaterstätte nicht von Vorteil, weil die Kunden sich umorientieren und schwer zurückzugewinnen sind. Das hatte auch Klaus Weise, der frühere Bonner Theaterintendant, betont, als er mit einer Gruppe sein Konzept vorlegte, dem der Stadtrat auch den Vorzug vor Oppermanns Offerte gegeben hatte. Dass Weise und seine Mitstreiter sich in Scharmützeln verlieren würden und von ihrem Plan letztlich Abstand nehmen, konnte kein Kommunalpolitiker ahnen.

Vielleicht erweist es sich nun als Vorteil, dass die Stadt es künftig mit nur einem Ansprechpartner zu tun haben wird, der über einen Verein die Spielstätte für drei Jahrzehnte zu betreiben bereit ist. Für die Stadt erwächst aus dieser Konstellation ein weiterer Vorteil. Da sie an Oppermann verpachtet, bleibt sie im Besitz des Hauses, das Weise & Co. kaufen wollten. Das Risiko erscheint überschaubar, weil sie dem Pächter kündigen kann, wenn der seinen Zahlungsverpflichtungen oder dem Sanierungsplan nicht nachkommt.

An der Durchführbarkeit der Oppermann'schen Pläne haben einige Kommunalpolitiker Zweifel geäußert. Er selbst hat dagegen einige Engagements ausgeschlagen, weil er die Herausforderung im Kleinen Theater annehmen will. Für ihn beginnt nun die Kärrnerarbeit, Schauspieler und Regisseure für die Engagements zu finden. Es ist seine zweite Chance, sich zu beweisen.

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