Die vielen Baustellen des ehemaligen SGB-Chefs Naujoks

Friedhelm Naujoks (SPD) wurde 2004 Herr über fast 700 städtische Gebäude mit etwa 650 000 Quadratmetern Fläche, rund 300 Mitarbeiter und etwa 15 000 Auftragsvergaben pro Jahr.

Bonn. (ga) Friedhelm Naujoks (SPD) wurde 2004 Herr über fast 700 städtische Gebäude mit etwa 650 000 Quadratmetern Fläche, rund 300 Mitarbeiter und etwa 15 000 Auftragsvergaben pro Jahr.

Wofür bis dato verschiedene Ämter zuständig waren, bündelte sich fortan im eigenbetriebsähnlichen Städtischen Gebäudemanagement (SGB). Naujoks erhielt ein Jahressalär von 150 000 Euro und einen Zwölf-Jahresvertrag bis 2016.

Im Gegenzug sollte er der Stadt durch effizientes Handeln Millionen einsparen. Später erhielt er noch das Tiefbauamt zugeschlagen. Als Naujoks im Frühjahr 2007 offiziell im Auftrag der Sparkasse KölnBonn auch noch das Controlling für das WCCB übernahm, erhöhte die Stadt sein Jahresgehalt um 25 000 Euro.

Neben dem faktisch, so das Rechnungsprüfungsamt (RPA), kaum vorhandenen WCCB-Controlling sind auch noch Naujoks' rätselhafter Kampf gegen die Legionellen sowie eine umstrittene Auladecke in einem Gymnasium die Hauptanlässe, warum die Stadt sich von Naujoks trennen will. Einige weitere Naujoks-Baustellen, die Mehrkosten und Ärger für die Stadt bedeuteten:

  • Kennedybrücke: Ursprünglich mit 40 Millionen Euro veranschlagt, kostet sie voraussichtlich durch zahlreiche Nachträge der Baufirmen 51,4 Millionen Euro.
  • Melbbad: Monate nach Eröffnung stellt sich heraus, dass die Sanierungskosten nicht 1,5, sondern 2,8 Millionen Euro betragen.
  • Gesamtschule Bad Godesberg: Im neuen Zusatzbau klagen Schüler 2008 über Kopfschmerzen und Augenbrennen. Ursache: Unzulässige Lösemittelkonzentrationen in neuen Bodenbelägen. Das SGB empfiehlt Stoßlüftungen.
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