Endenich, Dottendorf und Tannenbusch Die Stadtteile feiern sich warm

Bonn · An diesem Wochenende hatten die Jecken ihren Spaß. Ganz im Zeichen des Karnevals stand das Wochenende in vielen Bonner Stadtteilen.

 Gute Stimmung beim Auftrit der "Nüggele" in Dottendorf bei der KG Dänemark Rut Wiess.

Gute Stimmung beim Auftrit der "Nüggele" in Dottendorf bei der KG Dänemark Rut Wiess.

Foto: Horst Müller

In Endenich hatte die Kolpingsfamilie zur Sitzung unter dem Motto "Kolping Alaaf - Thekenklaaf" in die Josef-Strunck-Halle geladen und sorgte vor ausverkauftem Haus ausschließlich mit eigenen Kräften für eine super Stimmung. Erstmals kein Elferrat, sondern gut aufgelegte Moderatoren an der "Theke" , allen voran Roland Holzhausen und das junge Geschwisterpaar Katharina (23) und Christian Schmitz (25), führten charmant und wortgewandt durch ein Programm, bei dem am Ende die Jecken auf den Tischen tanzten.

Und weil es immer schwierig ist, in wenigen Zeilen alle Akteure zu würdigen, sei an dieser Stelle besonders die Kolping-Jugend erwähnt. Ob als Schlümpfe, Spiceboys und Backstreetgirls oder beim Riverdance auf dem Bierzelttisch: Die Kinder und Jugendlichen der Kolpingsfamilie zeigten, dass man sich in Endenich keine Sorgen um den närrischen Nachwuchs machen muss.

Ein Höhepunkt war der Auftritt von Roland Holzhausens Sohn Martin. Der junge Mann ist als brillanter Büttenredner bereits bestens bekannt. Am Samstag bewies er, dass er mit den Profis durchaus mithalten kann. Kleine Kostprobe: "Beim Bischof Tebartz van Elst kann man ja sehen, was man sich ohne Frau alles leisten kann." Bützche und Frikadellenorden gab es für den Pfarrer von Sankt Maria Magdalena, Alfons Adelkamp, der seinen 63. Geburtstag feierte und Buletten über alles liebt. Selbstverständlich kamen auch Prinz und Bonna vorbei. Sie staunten nicht schlecht, als Vater Holzhausen sie in Reimform begrüßte. "Das ist bisher einmalig", bedankten sich Simon I. und seine Verena I. sichtlich erfreut. lis

Prunksitzung der Dottendorfer KG Dänemark Rut Wiess

Ganz im Zeichen des Vereinsjubiläums stand die Prunksitzung der Dottendorfer KG Dänemark Rut Wiess am Samstag im Ortszentrum. Der Verein feiert sein 88-jähriges Bestehen. Das besondere Jubiläum wurde auch im diesjährigen Orden mit den goldenen Ziffern 8 mal 11 verewigt. "Eine bewegende Zeit liegt hinter uns", sagte Karl Weinreiß, Literat der Gesellschaft, die ursprünglich aus einem Gesangverein entstanden sei. Viele Jahre sei eine Dottendorfer Gaststätte Treffpunkt gewesen, dann bis 2011 das Ortszentrum.

"Die Stadt ließ die Räume umbauen und nutzt diese seitdem selbst. Wir hatten keinen Platz mehr und feiern jetzt in einem Zelt vor dem Zentrum", so Weinreiß weiter. "Es war die letzte Möglichkeit, sonst hätten wir nicht mehr weitermachen können." Die mit 200 Jecken ausverkaufte Veranstaltung trotzte an dem Abend den Befürchtungen des Literaten um ein mögliches Ende des Traditionsvereins. Pünktlich um 18.30 Uhr zog der Elferrat ins Zelt ein.

Ohne Pause folgten Auftritte bekannter Tollitäten wie Dä Bundeswehrsoldat, De Nüggele oder Agnes Kasulke. Auch das Godesberger Prinzenpaar trat auf. "Ein tolles Programm", so Weinreiß. Dennoch, die Gesellschaft habe große Nachwuchssorgen. "Wir sind alle über 60 Jahre alt. Die Arbeit muss gemacht werden. Wir haben dazu schon Kampagnen gestartet, aber es hat leider nicht gefruchtet. Es ist doch Brauchtum, wir freuen uns über jeden neuen Mitstreiter", sagte Weinreiß. Zum Abschluss des Programms zog die Ehrengarde der Stadt Bonn ein. Rund 17 Aktive und 70 Mitstreiter sind derzeit im Verein aktiv. Kommenden Samstag, am 22. Februar, ist die KG Dänemark mit ihrem Biwak beim Kessenicher Zugs vertreten.

Shoppingtour des Festausschusses Bonner Karneval

Sonne und frühlingshafte Temperaturen sorgten bei der traditionellen Shoppingtour des Festausschusses Bonner Karneval mit dem Prinzenpaar für herrlich schöne Stimmung während des vierstündigen Spaziergangs durch Bonns Geschäftsstraßen. Geschäftsleute, die den Bonner Karneval besonders unterstützen, wurden besucht. "Die Shoppingtour dient natürlich der Kontaktpflege", sagte Hans-Josef Hoffmann, Wachführer der Prinzenequipe. Ge- shoppt wurde also nicht, aber zahlreiche Prinzenorden an die Handwerksbetriebe verliehen, ohne deren Engagement eine Session wohl undenkbar wäre.

Angefangen bei Mario Rohloff und Tochter Nici, Inhaber der Firma Kastenholz, dem Bonner Nähkontor am Bertha-von-Suttner-Platz. Dort im Schaufenster sind derzeit auch Fotos des Festausschusses zu sehen. Stulpen und Spitzenhandschuhe gab es bei Kastenholz für Verena I. und Simon I. mit auf den Weg durch die Innenstadt. "Shoppt nicht so viel im Internet leev Jecke", rief Verena I. ihrem Publikum zu, das das Prinzenpaar streckenweise begleitete, darunter auch immer wieder ausländische Touristen, die unbedingt ein "Picture" mit Mitgliedern der Prinzenequipe haben wollten. Mit zur Prinzenequipe gehörten Mitglieder der Ehrengarde, der Bonner Stadtsoldaten, der Wiese Müüs und der GDKG und auch die Kinder von Simon I. durften an der Hand des Papas mitlaufen. Verena I. wurde von ihren Paginnen begleitet. Für die Musik sorgte der Tambours Corps Germania Hersel. Auf dem Programm stand dann der Bonn-Shop und der Schuhhandwerksbetrieb Farnschläder. In der Confiserie Coppeneur stellte Verena I. einen Antrag, länger zu bleiben. Dies könnte wohl an den Kisten mit Feinschmecker-Pralinés gelegen haben, die herumgereicht wurden.

Karnevalsparty im Tannenbusch Center

Der Karnevalsausschuss Tannenbusch brachte am Samstagmittag Spaß und Frohsinn mit einer Karnevalsparty ins Tannenbusch Center. Showtanzgruppen wie die Dark Rubins aus Dottendorf, die Auerberger Sterne oder der 1. Bonner Showtanzclub zeigten ihr Können. "Wir freuen uns, mit unserem frisch gegründeten Verein die Leute hier unterhalten zu dürfen", sagte Manuela Kirsch von den Dark Rubins. Außerdem statteten die Bornheimer Stadtsoldaten, die Bönnschen Fründe, Prinzessin Heidi I. und die 1. Hunnenhorde Bonn dem Einkaufszentrum einen Besuch ab. "Wir wollen den Menschen verschiedenster Nationalitäten den rheinischen Brauch etwas näherbringen", erklärte der Vorsitzende des Karnevalsausschusses Tannenbusch, Wolfgang Lüssem.

Das hat der Ausschuss auch geschafft: Mittags um zwölf ließen sich viele zum Tanzen vor der Bühne hinreißen. Die Vereine würden nach den Karnevalspartys großen Zulauf erfahren, so Lüssem. Volksfeste oder Karnevalsveranstaltungen gibt es sonst nicht häufig in Tannenbusch. "Da ist die Party im Einkaufszentrum eine willkommene Abwechslung. Viele feiern hier ja gar keinen Karneval.", sagte Heike Henrich, die mit ihren Kindern gekommen war. "Außerdem fehlt es hier an Lokalitäten, in denen man solche Feste ausrichten könnte." Neben der Karnevalsparty im Einkaufszentrum organisiert der Karnevalsausschuss den Karnevalszug durch Tannenbusch. Start ist Samstag. 22. Februar, 15 Uhr im Drosselweg.

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