Hochschultage der Uni Bonn Die Qual der richtigen Studienfachwahl

Bonn · Die Universität Bonn öffnete anlässlich der Hochschultage ihre Hörsäle für Oberstufenschüler. Diesmal standen die Geistes-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften im Mittelpunkt. Am kommenden Samstag gibt es auch einen Hochschultag mit Fokus auf die naturwissenschaftlichen Bereiche.

 Was kommt eigentlich in einem Jurastudium auf die Studenten zu? Juristin Sabine Beck von der Fachberatung der Rechtswissenschaft erklärte interessierten Oberstufenschülern am Hochschultag der Uni Bonn den Studienverlauf.

Was kommt eigentlich in einem Jurastudium auf die Studenten zu? Juristin Sabine Beck von der Fachberatung der Rechtswissenschaft erklärte interessierten Oberstufenschülern am Hochschultag der Uni Bonn den Studienverlauf.

Foto: Dennis Sennekamp

Ob Kunst, Archäologie oder Theologie: Nach der Schule geht es für viele Abiturienten direkt mit einem Studium weiter. Doch häufig wissen die Schüler vorher gar nicht, was in einer bestimmten Fachrichtung auf sie zukommt, wie sie ihnen selbst liegt, oder wie die jeweiligen Voraussetzungen und Jobperspektiven aussehen. Am Samstag konnten die Studenten in spe anlässlich der Hochschultage deshalb dem Angebot der Uni Bonn auf den Zahn fühlen.

Der Tag stand dabei ganz im Zeichen der Geistes-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Bei mehr als zwanzig Vorträgen konnten sich die Schüler über ihre Lieblingsfächer informieren und sich anschließend bei einer Vielzahl von Workshops und Führungen ein Bild vom Leben an der Uni machen. Darüber hinaus standen auch Dozenten und Studenten Frage und Antwort. Am kommenden Samstag wird es dann auch einen Hochschultag mit Fokus auf die naturwissenschaftlichen Bereiche geben.

„Ich habe Interesse an einem Psychologiestudium“, sagte Paula Mertes, die mit ihrer Freundin Wiebke Gernsbeck aus Koblenz gekommen war. „Das Studium soll aber sehr mathematiklastig sein, was mir nicht so gefallen würde. Deshalb will ich mehr erfahren.“ Ihre Freundin interessierte sich dagegen für etwas ganz anderes. „Für mich kommen vor allem Deutsch und Biologie auf Lehramt in Frage“, sagte sie. „Das macht mir Spaß, weil ich schon lange Nachhilfe gebe. Ich denke daher, dass Lehrerin der passende Beruf für mich sein könnte.“

Bei den vielfältigen Studienrichtungen und Neigungen der Schüler gab es aber natürlich auch echte Evergreens. „Der Renner sind aber nach wie vor Psychologie, Medienwissenschaften, Medizin und Jura“, erklärte Sandra Schramm von der Zentralen Studienberatung. „Zudem nimmt das Interesse an Lehramtsstudiengängen zu.“ Mit den Bonner Hochschultagen möchte die Uni laut Schramm die Tendenzen, die während der Schulzeit entstehen, konkretisieren und Hilfestellung bei der Wahl des richtigen Studiums helfen - auch was einen späteren Berufswunsch angeht.

Denn bei der Veranstaltung war auch die Bundesagentur für Arbeit vertreten, die die Oberstufenschüler über ihre Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt aufklärte. „Was die Geisteswissenschaften angeht, sage ich vielen, dass ein Berufseinstieg nicht unbedingt etwas mit Fachbezug zu tun hat“, so Dorothea Herzog von der Arbeitsagentur. „Ein Theologe kann zum Beispiel auch Unternehmensberater werden.“ Die Chancen für Akademiker, einen Job zu finden, stünden laut Herzog gut. „In der Regel gelingt ein Jobeinstieg bei Geisteswissenschaftlern innerhalb eines Jahres, wenn man sich öffnet und Kompetenzen über das Fach hinaus entwickelt.“ Alles was man dann laut Herzog noch bräuchte, wäre ein kleines bisschen Mut.

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