Hilfe für Eltern mit Betreuungsproblem Die Arbeitgeber helfen, so gut es geht

BONN · Wie sehen die großen Arbeitgeber die Nöte ihrer Mitarbeiter, die vom Streik betroffen sind? "An den reinen Verwaltungsstandorten der Telekom ist es schon jetzt üblich, hin und wieder seine Kinder an den Arbeitsplatz mitzunehmen, wenn es Betreuungsengpässe gibt", sagt Peter Kespohl von der Telekom.

Wer möchte, könne dafür auf ein "Eltern-Kind-Büro" zurückgreifen. Zudem sei es möglich, zeitweise zu Hause zu arbeiten. Wenn die Tagesmutter oder das Kind krank würden oder die Kita geschlossen sei, vermittle die Telekom soweit möglich eine Notfallbetreuung mit dem Elternservice der Awo. Die Telekom übernimmt außerdem für drei Tage pro Jahr die Kosten für eine Zusatzbetreuung. Schlechter sehe es an Arbeitsplätzen mit direktem Kundenkontakt oder bei den Außendienstmitarbeitern aus. Dort gebe es solche Möglichkeiten nicht.

Notfallbetreuung, Heimarbeit und Eltern-Kind-Büro

Anne Motz von der Deutschen Post verweist auf die Arbeitszeitkonten ihres Unternehmens. Zudem biete die Post die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. "Bei uns gibt es auf allen Hierarchieebenen Väter und Mütter, die Probleme während des Streiks haben. In unserem Unternehmen werden Lösungen großzügig gehandhabt."

Auch die Zurich-Versicherung hält für den Fall des Kita-Streiks das Angebot des "Zurich Eltern-Kind-Büro" bereit, sagt Sprecher Bernd Engelien. "Damit ermöglichen wir die Betreuung von Kindern im Alter von sechs Monaten bis zwölf Jahren in akuten Ausnahmesituationen." Falle die Betreuungsperson für das Kind plötzlich aus oder blieben Kitas aufgrund von Streiks geschlossen, könnten Eltern ihr Kind am Arbeitsplatz beaufsichtigen, ohne Urlaub opfern zu müssen. Grundsätzlich sei auch für maximal fünf Tage im Jahr die Betreuung der Kinder im Haushalt möglich.

Auch bei der Stadt profitieren die Mitarbeiter von der flexiblen Arbeitszeit, durch die sie sich Vize-Sprecher Marc Hoffmann zufolge kurzfristig frei nehmen können. Dabei werde stets versucht, eine praxisorientierte Vorgehensweise zu erreichen. Im Einzelfall sei es auch denkbar, die Arbeit von zu Hause aus zu erledigen, sofern die Aufgabenstellung dies zulasse. "Genauso ist es in Ausnahmesituationen vorstellbar, das Kind mit zur Arbeit zu bringen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort