Wetter Der März in Bonn war kühler als der Januar

Bonn · Deutlich niedrigere Temperaturen als im Vorjahresmonat gab es im März in Bonn und der Region. Auch für den April sind die Aussichten wechselhaft.

 Symbolfoto: Ein Mann und eine Frau gehen mit einem Regenschirm bei Schneeregen über einen Platz.

Symbolfoto: Ein Mann und eine Frau gehen mit einem Regenschirm bei Schneeregen über einen Platz.

Foto: Christophe Gateau/dpa

Der gerade abgelaufene März war dreigeteilt: Anfang des Monats hatte eine Frostwelle die Menschen in Bonn und der Region im Griff, gefolgt von einem Hauch Vorfrühling, dem eine weitere Frostwelle folgte. Erst am Monatsende erreichten die Temperaturen wieder Normalwerte. Das führte dazu, dass der März zu kühl blieb. Das zeigt der Blick auf die aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und die Daten aus der Wetterhistorie.

Temperatur: Der März wies eine Durchschnittstemperatur von 5,9 Grad auf und war damit um 0,8 Grad zu kühl. Damit belegt er Platz 68 zusammen mit den Märzmonaten 1910, 1953 und 1986 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Bemerkenswert ist der Umstand, dass der März kühler als der Januar war. Das kam in den letzten 123 Jahren erst sechs Mal vor, zuletzt 1988. Den bisher mildesten März gab es in Bonn im Jahre 2017 mit 10,3 Grad. 1962 wurde der kälteste mit 2,5 Grad gemessen. Die höchste gemessene Temperatur wurde am 11. März mit 16,3 Grad erreicht, das war zugleich die höchste Temperatur in diesem Jahr. Mit minus 6,4 Grad wurde am 1. März die niedrigste Temperatur gemessen. Insgesamt acht Frosttage gab es. 30 Frosttage gab es im diesem Jahr schon, elf mehr als im Vorjahr.

Sonne: Das wechselhafte Märzwetter gab der Sonne weniger Chancen. Insgesamt schien sie 116 Stunden, drei Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Zugleich war dies der 25. Platz seit 1969. Der Rekordhalter 2011 hatte 109 Stunden mehr aufzuweisen.

Niederschlag:Bei den Niederschlägen überbot der März leicht sein Soll. Insgesamt regnete es 62 Liter pro Quadratmeter, nur zwei Liter mehr als im Bonner Durchschnitt. Das ist Platz 33 in den 171-jährigen Aufzeichnungen. Die höchste Niederschlagsmenge gab es am 28. März mit 10,5 Liter pro Quadratmeter. Das war erst der dritte Starkregentag in diesem Jahr.

Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im März nicht auf. Die größte Böe wurde mit 40 Kilometern pro Stunde am 28. März gemessen.

Vergleich mit 2017: Der März 2017 war um 4,4 Grad wärmer als der aktuelle März. Die Minimaltemperatur blieb 2017 mit 0,9 Grad höher, auch die Maximaltemperatur mit 24,4 Grad blieb über dem diesjährigen Wert. Die Sonne schien mit 157 Sunden 41 Stunden länger und an Niederschlägen fielen 18 Liter mehr.

Vorschau für den April: Im April betrug die mittlere Temperatur über 122 Jahre 9,5 Grad, die Schwankungsbreite liegt zwischen 5,7 Grad (1917) und 14 Grad (2007). Der durchschnittliche April beschert den Bonnern 1,7 Frosttage, 7,3 warme Tage mit mehr als 20 Grad und 1,8 Sommertage mit mehr als 25 Grad. Auch die absoluten Temperaturen eines Bonner Aprils sind beeindruckend: Sie schwanken zwischen minus 6,6 Grad (1. April 1944) und 30,8 Grad (21. April 1968), also über 37 Grad. Durchschnittlich scheint die Sonne im April 162 Stunden und es regnet 45 Liter pro Quadratmeter.

Klaus Kosack war jahrzehntelang Chefstatistiker der Stadt Bonn.

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