Kopfpilz-Erkrankungen in Bonn Der Kopfpilz breitet sich weiter aus

BONN · Es gibt sechs neue Kopfpilz-Erkrankungen in Bonn. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten seit dem ersten Auftreten im März auf mittlerweile 27 Personen. Das teilte die Stadt dem General-Anzeiger auf Anfrage mit.

 Wie im Montessori Kinderhaus in Tannenbusch vor einigen Monaten lässt die Stadt in den Ferien nun auch die Kita Chemnitzer Weg sowie die Derletal- und die Carl-Schurz-Schule desinfizieren. Mitarbeiter einer Fachfirma reinigen hier das Spielzeug.

Wie im Montessori Kinderhaus in Tannenbusch vor einigen Monaten lässt die Stadt in den Ferien nun auch die Kita Chemnitzer Weg sowie die Derletal- und die Carl-Schurz-Schule desinfizieren. Mitarbeiter einer Fachfirma reinigen hier das Spielzeug.

Foto: Nicolas Ottersbach

Neben zehn Mädchen und Jungen aus Kindertagesstätten, neun aus Grundschulen und zwei Kleinkindern sind auch fünf Eltern und ein Erwachsener, ohne Bezug zu Gemeinschaftseinrichtungen, betroffen.

Jetzt, wo die Schulen und Kindertagesstätten in den Sommerferien teilweise oder ganz geschlossen sind, lässt die Stadtverwaltung die Derletalschule, die Carl-Schurz-Schule und die Kita Chemnitzer Weg desinfizieren. Dort hatte es zuletzt einige Fälle von Kopfpilz gegeben. "Bis heute hat das Gesundheitsamt bei 848 Personen insgesamt 1141 Abstriche durchgeführt, 343 Ergebnisse stehen noch aus", sagt Andrea Schulte vom Presseamt.

Für die ausstehenden Ergebnisse bedeute das allerdings nicht, dass das Gesundheitsamt einen Hinweis auf den Kopfpilz Microsporum audouinii hätte. Lediglich die Auswertung der Untersuchungen dauerten unterschiedlich lange, weil sie zu jeweils anderen Zeitpunkten gemacht worden seien.

Wer sich mit Kopfpilz infiziert hat, wird mit Medikamenten und speziellem Shampoo behandelt. "Im Normalfall dauert diese Therapie acht bis zwölf Wochen", erklärt Schulte. Nach vier Wochen wird beim Hautarzt ein erster Kontrollabstrich entnommen. Der wird dann etwa alle 14 Tage wiederholt.

Und zwar so lange, bis das Testergebnis negativ ist. "Dieser Kopfpilz ist lästig, aber nicht gefährlich", versichert Susanne Engels, Leiterin des städtischen Gesundheitsamtes. Allerdings sei er nur durch diese langwierige Therapie in den Griff zu bekommen. Zudem könne er den Menschen längst befallen haben, ohne dass man etwas spüre oder etwas davon zu sehen sei.

Um weitere Infektionen zu vermeiden, werden die betroffenen Einrichtungen, zu denen in der Vergangenheit auch das Montessori-Kinderhaus in Tannenbusch gehörte, ausgeräumt und von Fachleuten desinfiziert. "Was genau gemacht wird, hängt vom jeweiligen Bedarf ab", erklärt Andrea Schulte.

Manchmal werden sämtliche Möbel heraus geräumt. Textilien werden bei 60 Grad Celsius mit einem besonderen Waschmittel gereinigt. Kleinere Gegenstände wie Spielzeuge werden per Hand geputzt.

Die Prozedur von Untersuchungen und Desinfektionen wird mit Sicherheit so lange weitergehen, bis keine neuen Kopfpilzfälle mehr auftreten. Nach den Sommerferien, wenn die betroffenen Einrichtungen gereinigt worden sind und sich dort längere Zeit keine großen Gruppen mehr getroffen haben, wird sich die Situation möglicherweise entspannen.

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