Kommentar Der Druck ist groß

Was tut die Stadt Bonn nicht alles für saubere Luft: Jobticket, optimierte Ampelschaltungen, Sperrung der Reuterstraße für durchfahrende Lastwagen über 3,5 Tonnen, Umweltzone, Partnerschaft mit Verkehrsbetrieben und Wirtschaftsverbänden für schadstoffarme Mobilität, Stärkung des Radverkehrs - insgesamt 22 Maßnahmen unterstützen den Luftreinhalteplan.

Es reicht nicht. Die Belastung durch das Abgas Stickstoffoxid kann mit diesen Mitteln weder an der Bornheimer Straße noch auf der Reuterstraße in absehbarer Zeit unter den vorgeschriebenen Grenzwert gedrückt werden.

Doch der Erwartungsdruck, der aufgebaut wird, ist groß. Er wird von der EU-Kommission über das Land und die für den Luftreinhalteplan zuständige Bezirksregierung weitergegeben. Eigentlich sollte man von der Bezirksregierung erwarten können, dass sie die Kommunen mit umsetzbaren Vorschlägen unterstützt.

Doch ihre Optionen - etwa ein generelles Verbot von Dieselfahrzeugen in der Stadt - mögen zwar bestenfalls Denkanstöße geben, sind aber eigentlich nicht ernstzunehmen, weil sie jeder rechtlichen Grundlage entbehren.

Was nützen Vorschläge, die man nicht umsetzen kann? Immerhin haben sie die regionalen Wirtschaftsverbände alarmiert. Ihnen geht es freilich in erster Linie um eine funktionierende Wirtschaft und einen reibungslosen Transport von Gütern.

Aber sie wissen auch: Das ist nicht um jeden Preis zu haben. Vielmehr wollen sie sich mit eigenen, machbaren Vorschlägen zur Reduzierung der Schadstoffbelastung bei der Bezirksregierung positionieren. Und das kann der Bonner Luft nur guttun.

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