Jan Loh Der "Alle-mal-malen-Mann" ist tot

Bonn · Tagelang machte das Gerücht, der "Alle-mal-malen-Mann" sei gestorben, die Runde in der Bonner Kneipenszene. Jetzt gibt es die traurige Gewissheit: Jan Loh ist tot.

Jan Loh, der Alle-mal-malen-Mann, zeichnet eine Gruppe im Biergarten am Alten Zoll.

Jan Loh, der Alle-mal-malen-Mann, zeichnet eine Gruppe im Biergarten am Alten Zoll.

Foto: Andreas Dyck

Seit Mitte vergangener Woche machten sich Bonner Barbesitzer- und besucher Sorgen um Jan Loh. Der 86-Jährige, der in Bonn und weit über die Bonner Stadtgrenzen hinaus als "Alle-mal-malen-Mann" bekannt ist, war tagelang nicht in Bonn gesehen worden. Absolut ungewöhnlich, da Loh sonst an nahezu jedem Abend im Jahr durch die Bonner Kneipenszene zieht, oft auf seinem klapprigen Fahrrad unterwegs ist, um Gruppen in den Bars für ein paar Euro zu zeichnen. Seine Einleitungsfrage "Alle mal malen hier?" hat ihn bekannt gemacht. Am Montag erhielt der General-Anzeiger dann die traurige Gewissheit: Jan Loh ist tot. Nach GA-Informationen stürzte der 86-Jährige am vergangenen Donnerstag und erlag seinen Verletzungen.

Die Redaktion des General-Anzeigers erreichte das Gerücht über den Tod des "Alle-mal-malen-Manns" bereits am Donnerstagabend. Doch an gesicherte Informationen zu kommen, gestaltete sich schwierig. Seine Handynummer liegt der Redaktion vor, die Anrufe blieben unbeantwortet. Auch bei der Stadt Bonn gab es keine Informationen über Loh. Nicht verwunderlich, wie sich im Nachhinein herausstellte: Nach GA-Informationen war Loh unter einem anderen Namen in Bonn gemeldet. Bis zuletzt hielt er seinen bürgerlichen Namen, der der Redaktion vorliegt, geheim.

Auch der Redaktion bekannte private Kontakte hatte Loh nicht. Nachfragen in den Bars ergaben keine neuen Hinweise. Loh wurde am Montag zum letzten Mal in seinem Stammlokal "James Joyce" im Mauspfad gesehen, Mittwoch soll er im Bönnsch gewesen sein. Das "James Joyce" hatte am Montag noch auf seiner Facebook-Seite eine Suchmeldung veröffentlicht. Die Frage "Alle mal malen hier?" wird man in Bonn schmerzlich vermissen.

Der General-Anzeiger begleitete Jan Loh im Jahr 2015 für einen Abend durch die Bonner Kneipen. Die Reportage gibt es hier, dazu gab es zahlreiche Fotos vom Abend:

Einen Nachruf zu Jan Loh von Simon Bartsch gibt es unter diesem Link, außerdem gibt es eine Sammlung von Reaktionen aus den Bonner Bars und den sozialen Netzwerken von Andreas Dyck.

Im Trauerportal des General-Anzeigers kann kostenlos eine Beileidsbekundung für den "Alle-mal-malen-Mann" hinterlassen werden. Bei der Traueranzeige zu Jan Loh geht das im Menü bei "Kerze entzünden".

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