Sanierung der Viktoriabrücke Der Abriss beginnt am Montag

Bonn · Autofahrer biegen von der Viktoriabrücke aus direkt auf die Thomastraße ab und können über den Kreisel zum Hauptbahnhof oder in Richtung Beuel fahren. Das ist der Plan. Doch bis es soweit ist, wird es noch gut dreieinhalb Jahre dauern. Am Montag beginnen die Arbeiten für den Abriss und den Neubau der 67 Jahre alten Brücke im Herzen Bonns.

Nach Angaben des Tiefbauamts wird der Verkehr auf der Viktoriabrücke und auch auf der Thomastraße während der Bauarbeiten jeweils einspurig in jede Fahrtrichtung geführt. Das heißt: Alle bestehenden Abbiegemöglichkeiten an den Brückenköpfen werden aufrechterhalten. Vollsperrungen für den Individualverkehr sind nicht vorgesehen. Der Gehweg auf der Westseite der Viktoriabrücke bleibt offen. Die beiden auf dieser Brückenseite gelegenen und an den Rampen der Viktoriabrücke anschließenden Treppenanlagen bleiben für die Fußgänger ebenfalls geöffnet.

Während der gesamten Bauzeit für Fußgänger geschlossen wird dagegen die südöstliche Treppenanlage am Wittelsbacherring. Der Fußgängerverkehr wird entsprechend umgeleitet. Wie die Stadt Bonn mitteilt, werden zunächst die östliche, dem Hauptbahnhof zugewandte Hälfte der Stahlbrücke, die dazugehörigen Lagerkonstruktionen und Stützen sowie die Fahrbahnübergänge zurückgebaut. Ab kommender Woche erfolgen dazu die vorbereitenden Arbeiten, der eigentliche Abriss dieser Brückenseite beginnt im Juni.

Das marode Bauwerk wird stufenweise abgerissen und um eine Autorampe in Richtung Hauptbahnhof erweitert – und das teilweise wenige Zentimeter über den Oberleitungen der Deutschen Bahn, über der Stadtbahn und der U-Bahn. Wie berichtet, mussten daher mit der DB Netz AG bis zum Jahresende insgesamt 45 Sperrpausen vereinbart werden. Die erste ist vom 4. bis 8. Juli vorgesehen: Jeweils zwischen etwa 9 Uhr und 17 Uhr fahren keine Züge, oder sie müssen umgeleitet werden.

Der erste Bauabschnitt dürfte bis Jahresbeginn 2017 abgeschlossen sein, heißt es aus dem Tiefbauamt. Allein der sogenannte Rückbau kostet rund 850.000 Euro. Umfangreicher dürfte der Bau der neuen Rampe sein. Die soll zum Kreisel am Alten Friedhof führen. Die Bauarbeiten am Kreisel sollen übrigens im August starten und etwa ein halbes Jahr dauern.

Insgesamt soll die Sanierung der Viktoriabrücke einschließlich Rampe nach dem ursprünglichen Vorentwurf rund 24,6 Millionen Euro kosten – davon übernehmen Bund und Land rund 60 Prozent – und dreieinhalb Jahre Bauzeit in Anspruch nehmen. Wie berichtet, wird die Brücke nach den Plänen des Berliner Architektenbüros Kolb Ripke gebaut. Sie sehen unter anderem helle markante Stelen und einen „Sternbaldachin“ aus LED-Lampen vor.

Die Brücke ist vor allem für den Schwerlastverkehr nicht mehr ausreichend tragfähig. Seit 2010 dürfen schwere Laster über 16 Tonnen die Brücke nicht passieren, um weitere Schäden zu vermeiden.

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