Verein "Refugees Welcome" Demonstranten fordern Bleiberecht

BONN · Warum gibt es ein Einschussloch am Fenster im zweiten Stock des Paulusheims? Aus dem war ein Bewohner der Flüchtlingsunterkunft am 1. August gesprungen, nachdem er einen Mitbewohner mit einem Messer verletzt hatte.

 Gegen Rassismus und Abschiebung demonstrieren rund 250 Menschen in der Bonner City.

Gegen Rassismus und Abschiebung demonstrieren rund 250 Menschen in der Bonner City.

Foto: Stefan Knopp

Mehrere Schüsse gaben SEK-Beamten auf den Mann aus Guinea ab, der dabei schwer verletzt wurde. Womöglich wurde aber schon frühzeitig auf ihn geschossen, mutmaßt der Verein "Refugees Welcome". Ungereimtheiten, die auch zu Ermittlungen gegen Polizeibeamte geführt haben, waren für die Gruppe Anlass zu einer Demonstration.

Die führte am Samstagnachmittag vom Kaiser- über den Friedensplatz, die Altstadt und den Berta-von-Suttner- zur Abschlusskundgebung auf den Marktplatz. "Wir fordern, dass es transparente Ermittlungen gibt", sagte Sprecher Benjamin Kowitzke vom Vereinsvorstand. Man habe es schon zu oft erlebt, dass solche Fälle unter den Teppich gekehrt würden oder es Absprachen unter Polizisten gegeben habe. Deshalb müsse man in Deutschland auch eine unabhängige interne Ermittlung einführen, "damit Polizisten nicht gegen ihre Kollegen ermitteln".

Beteiligt waren neben "Refugees Welcome" auch Antifa-Gruppierungen, die Liste "undogmatischer StudentInnen", die anarchistisch-syndikalistische Jugend, die Linksjugend und Vertreter der Guineischen Gemeinde Areguib in Bonn sowie einige in Bonn untergebrachte Flüchtlinge. Die laut Polizei rund 250 Personen demonstrierten auch für ein Bleiberecht für alle, gegen Rassismus und Ausgrenzung und kritisierten die deutsche Asylpolitik allgemein. Die Behörden seien damit völlig überfordert, sagte Kowitzke.

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