Kommentar Das Zaudern ist vorbei

BONN · Die Zeit des Zauderns ist vorbei - endlich. Nach jahrelangen Diskussionen hat der Stadtrat ein starkes Zeichen für ein neues Festspielhaus in Beethovens Geburtsstadt gesetzt.

Mit dem Grundsatzbeschluss, ein städtisches Grundstück baureif zur Verfügung zu stellen, würdigen die Politiker das Engagement der Bürgerinitiativen und der Post, die mit Herzblut um das Konzerthaus kämpfen. Und sie ebnen den Weg für das vielleicht letzte große Zukunftsprojekt, das in Bonn auf viele Jahre hinaus finanzierbar erscheint.

Der Beschluss ist noch kein Durchbruch, denn die beiden wichtigsten Fragen sind ungeklärt: Wie sollen die privaten Bau- und die öffentlichen Betriebskosten auskömmlich finanziert werden? Aber die Entscheidung wahrt die Chance für Bonn, mit millionenschwerer Unterstützung durch den Bund, die Post und andere ein erstklassiges Konzerthaus zu verwirklichen.

Jetzt kann die Post den Architektenwettbewerb mit hochkarätigen Teilnehmern starten. Die Siegerentwürfe dürften die Suche nach weiteren Bausponsoren beflügeln. Wenn in einem Jahr die Finanzierung, das Nutzungskonzept und der Businessplan stehen, erst dann fällt die endgültige Entscheidung für oder gegen das Festspielhaus. Aber: Noch nie standen die Chancen besser als heute.

Der Rat muss bis 2015 eine weitere wichtige Entscheidung treffen. In welcher Form auch immer sich die Stadt an den Betriebskosten des Konzerthauses beteiligt - es wird den Schuldenhaushalt weiter belasten. Wer das Festspielhaus will, muss Prioritäten setzen. Und an anderer Stelle Ausgaben reduzieren.

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