Weiterbildung Bonn Das Weiterbildungszentrum der IHK feiert 25-jähriges Bestehen

BONN · Wenn Willy Hensen ihre "Tugendbrille" aufsetzt, sieht sie nicht das Benehmen, sondern die Motivation der Menschen um sich herum. Zumindest galt das am Samstag: Da war sie beim Fest zum 25-jährigen Bestehen des Weiterbildungszentrums der Industrie- und Handelskammer in Holzlar als Clown unterwegs und zeigte den Besuchern, wie angenehm es doch sein kann, Wertschätzung weiterzugeben und zu erfahren.

 "Führen mit Tugenden": Drei Dozentinnen erklären Besuchern, wie man Mitarbeiter motiviert.

"Führen mit Tugenden": Drei Dozentinnen erklären Besuchern, wie man Mitarbeiter motiviert.

Foto: MAX MALSCH

Dankbarkeit, Mitgefühl, Vertrauenswürdigkeit und Toleranz: Dann ist der Mitarbeiter zufrieden und produktiver.

"Wenn sich der Andere wertgeschätzt fühlt, werden im Körper Botenstoffe freigesetzt", erklärte sie. Dadurch würden Menschen mehr motiviert - das einfache Belohnungssystem. Hensen trainiert Führungskräfte: Wie kann man Mitarbeiter auf Augenhöhe führen? Der Verein TugendProjekt, für den sie tätig ist, arbeitet dafür mit der IHK zusammen. "Wir bilden Kursleiter aus, entwickeln Unterrichtsmaterial und Konzepte", sagte die Vorsitzende Katja van Leeuwen. Und das weltweit inzwischen in mehr als 100 Ländern.

Ihre Strategien und Impulse zum Führen mit und durch Tugenden waren Teil des Programms am Festtag, an dem es viel zu entdecken gab: Wer hätte gedacht, dass man sich bei der IHK zum Redenschreiber für Unternehmer, zum Weinkenner oder zum Tee-Sommelier weiterbilden lassen könnte? Datenschutz, Social Media - das alles seien neue Aufgabenbereiche, für die Betriebe keine eigenen Mitarbeiter einstellen wollten, sagte Geschäftsführer Otto Brandenburg. Stattdessen würden Mitarbeiter in diesen Bereichen geschult. Dafür gebe es die IHK-Zertifizierungslehrgänge.

Die Weiterbildungsgesellschaft sehe sich als Wirtschaftsförderer. "Wir haben Angebote, um Unternehmen in ihrem Erfolg zu unterstützen und Mitarbeiter fitter zu machen", so Brandenburg. Neben Mitarbeitern und Führungskräften werden aber auch die geschult, die ihr Wissen an jene weitergeben: "Train the trainer" heißt ein Bereich, in dem diese Menschen Methodik und Umsetzung für die Wissensvermittlung lernen. Dabei hatte Lydia Möhren, Trainerin in einem Call-Center, mit einer gelungenen Abschlusspräsentation ihr Zertifikat erworben. Die wiederholte sie bei der Feier: In 20 Minuten erläuterte sie, wie man "Cakepops" herstellt, kleine runde Kuchen auf Spießen. Das verlief interaktiv, am Ende konnten die Teilnehmer eigenständig die Kuchen dekorieren - und auch verputzen.

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