Jahresrückblick Das war das Jahr 2019 in Bonn und der Region

Bonn/Region · Tausende Jecken auf den Straßen, tausende Traktoren in der Bonner City, tausende Läufer in der Rheinaue: Nur drei von vielen Ereignissen, die das Jahr 2019 in Bonn und der Region prägten. Wir werfen einen Blick zurück auf Themen, für die sich die User auf ga-bonn.de besonders interessierten.

 Bauern fahren in ihren Traktoren im Oktober über die Kennedybrücke.

Bauern fahren in ihren Traktoren im Oktober über die Kennedybrücke.

Foto: Benjamin Westhoff

Das Jahr 2019 neigt sich seinem Ende zu. 365 Tage, 8760 Stunden, 525.600 Minuten - jede Menge Ereignisse, die das Jahr in Bonn und der Region prägten: Der General-Anzeiger blickt auf einige Geschehnisse zurück, die unsere User vor allem interessierte.

2000 Traktoren legten die Bonner City lahm

Die deutschen Landwirte sind wütend. Mit ihrer Kampagne „Land schafft Verbindung“ demonstrierten sie im Oktober gegen die aus ihrer Sicht mangelnde Wertschätzung der Gesellschaft im Allgemeinen und die Agrarpolitik der Bundesregierung im Besonderen. Für Bonn bedeutete das einen Tag lang Ausnahmezustand. 2000 Traktoren legten die Bonner City lahm. Ruhe kehrte allerdings auch Tage später nicht ein: Ärger gab es um die durch die Traktoren verdreckte Kölnstraße, an der die Bauern auch der Polizei eine Mitschuld gaben.

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Foto: Benjamin Westhoff

Ärger um Sankt Martin

Nein, 2019 lief in Sachen Sankt Martin in der Region nicht alles glatt. In Siegburg stürzte Vize-Bürgermeister Lars Nottelmann als Sankt Martin beim Aufsteigen vom Pferd und zog sich mehrere Knochenbrüche zu, in Niederkassel-Rheidt wurde Sankt Martin nach einer umstrittenen Äußerung entlassen. Bei der Ausgabe der Weckmänner am 6. November soll er laut und deutlich von sich gegeben haben, dass Sankt Martin doch ein christliches Fest sei. Eine Äußerung, die für die in direkter Nachbarschaft wartende muslimische Mutter mit ihren drei Kindern nicht zu überhören war und bei ihr das Gefühl auslöste, sie sei unerwünscht. Der Rheidter Ortsring reagierte und trennte sich von dem Darsteller.

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Foto: picture alliance/dpa/Felix Kästle

Hotel auf dem Petersberg wiedereröffnet

Das geschichtsträchtige Hotel auf dem Petersberg in Königswinter erstrahlt seit 2019 in neuem Glanz. 70 Planer haben sich die Gestaltung überlegt, 90 Firmen mit 1300 Handwerkern und Arbeitern setzten die Ideen und Pläne schließlich um: Das Grandhotel & Spa Petersberg wurde Ende September nach rund zweieinhalbjährigen Sanierungs- und Umbauarbeiten feierlich wiedereröffnet. Rund 600 Gäste waren zu dem Festakt geladen, darunter Polit- und Showprominenz wie Wolfgang Bosbach, Norbert Röttgen und Hugo Egon Balder.

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Foto: Benjamin Westhoff

Freizeittreff in Bonner Rheinaue ausgebrannt

Einen herben Verlust, schlichtweg eine Katastrophe: So nannten Mitarbeiter des Jugendtreffs Quasi in der Bonner Rheinaue das, was Anfang Oktober nachts passiert war. Ein Feuer zerstörte den Freizeittreff, der 1979 zur Bundesgartenschau erbaut worden war.

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Foto: Ulrich Felsmann

20-jähriger Bonner wird zum Held im Flammenmeer

Einen verheerenden Brand erlebte Ende Juni auch die Bonner Altstadt. In einem Hotel unweit des Stadthauses brach ein Feuer aus. Sieben Menschen wurden verletzt, Bennet Collin wurde zum Retter vor den Flammen, indem er eine Leiter ans Hoteldach stellte. Im Oktober erhielt der junge Mann dafür den Jugendpreis für Zivilcourage.

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Foto: Niklas Schröder

Hunderte Hells Angels auf Bonner Nordfriedhof

Eine der wohl ungewöhnlichsten Trauerfeiern, die jemals auf dem Nordfriedhof stattgefunden haben, wurde Ende April abgehalten: Rund 300 muskelbepackte Männer, viele davon in den szenetypischen Kutten der Hells Angels nahmen Abschied von einem verstorbenen Rocker, den sie nur „Schorsch“ nennen. Die Bonner Polizei zeigte deutlich Präsenz.

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Foto: Benjamin Westhoff

Läuferstadt Bonn

Bonn rennt: 11.500 Menschen aus 419 Unternehmen aus Bonn und der Region gingen im September beim 13. Bonner Firmenlauf an den Start - und das mit erfreulichem Ergebnis. Für den guten Zweck kamen 21.000 Euro zusammen. Noch rund anderthalb Tausend mehr Athleten jubelten am 8. April gut 200.000 Menschen auf den Straßen Bonns zu - es war der 19. Deutsche Post Marathon. Die Sieger: Bei den Männern ließ Nikki Johnstone alle anderen Teilnehmer hinter sich, bei den Frauen passierte Maria Henneken als Erste die Ziellinie.

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Foto: Stefan Knopp

Karneval in Bonn

Pünktlich zur Hochzeit der fünften Jahreszeit präsentierte sich ganz Bonn Anfang März in jecker Stimmung. Tausende Karnevalisten feierten beim Rosenmontagszug, Tausende zog es auch auf die Partys wie „Bonn steht Kopp“. Dass Bonn auch im Sommer Karneval kann, zeigte sich abermals bei „Jeck im Sunnesching“ - 25.000 Menschen feierten einen Tag lang in der Bonner Rheinaue.

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Foto: Benjamin Westhoff

Rhein in Flammen 2019

Apropos Rheinaue: Die stand am ersten Mai-Wochenende wieder ganz im Zeichen von Rhein in Flammen. Von den berauschenden Besucherzahlen des Vorjahres war Rhein in Flammen 2019 zwar weit entfernt. Trotzdem haben Zehntausende Schaulustige zwischen Bonn und Remagen bei Regenschauern und Temperaturen um sechs Grad farbenprächtige Feuerwerke genossen.

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Foto: Martin Gausmann

Polizei wirbt mit Hausmeister Krause für Respekt

Viel Aufmerksamkeit bekam Ende August eine gemeinsame Kampagne der Polizei Bonn und der Polizei des Rhein-Sieg-Kreises. In einem Video werben sie mit „Hausmeister Krause“ (Tom Gerhardt) für mehr Respekt vor Einsatzkräften. Allein auf der Facebook-Seite des General-Anzeigers erreichte der Beitrag mehr als 37.000 Likes, gut 39.300 Shares und wurde mehr als 2,2 Millionen Mal aufgerufen.

Geisterfahrt der Linie 66

Zum Ende des Jahres sorgte schließlich eine Geisterfahrt der Linie 66 zwischen Siegburg und Beuel für bundesweite Schlagzeilen. Der Fahrer der Bahn war nach einem medizinischen Notfall ohnmächtig geworden. Die Stadtbahn fuhr führerlos an acht Haltestellen vorbei, bevor Fahrgäste die Tür zur Fahrerkabine aufbrachen und die Bahn an der Haltestelle Adelheidisstraße stoppten. Zu Diskussionen hatte der Umstand geführt, dass die Fahrt der Stadtbahn weder durch das Auslösen der Notbremse noch durch das Sicherheitssystem des sogenannten Totmannschalters gestoppt wurde. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat als zuständige Aufsichtsbehörde die Untersuchung der beschlagnahmten Bahn übernommen. Auch die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt.

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