Sridharan verzichtet auf Co-Dezernenten Das Stühlerücken im Alten Rathaus hat begonnen

BONN · Bonns neuer Oberbürgermeister Ashok Sridharan ist zwar offiziell noch gar nicht im Amt. Doch das Stühlerücken im Alten Rathaus ist schon im vollen Gange.

Eine mit der Ratskoalition abgestimmte Vorlage zum Neuzuschnitt der Dezernate und zur Neubesetzung verschiedener Schlüsselpositionen in Bonns Schaltzentrale der Macht hat die Verwaltung jetzt für die Ratssitzung am 22. Oktober vorgelegt. In dieser Sitzung wird Sridharan offiziell vereidigt.

Mit die wichtigste Änderung: Die Zahl der Dezernate soll von bisher sieben auf sechs reduziert werden. Auch wird die bisher mit Jürgen Braun (SPD) besetzte Co-Dezernentenstelle im Dezernat des Oberbürgermeisters - also quasi die rechte Hand des OB - ersatzlos gestrichen. Braun soll den vakanten Chefsessel im Kataster- und Vermessungsamt übernehmen.

Chef des OB-Büros wird Horst Gehrmann, bisher Leiter des Personalamts und Parteifreund Sridharans. Gehrmann löst damit Ralf Birkner ab, der sich ganz auf die Leitung der Stabsstelle "Beethoven 2020" konzentrieren soll. Birkners Stabsstelle sowie die Stabsstelle Integration werden dem OB unmittelbar zugeordnet. Das Thema Flüchtlinge soll "Chefsache" sein und in der bisher bewährten Form der ämterübergreifenden Arbeitsgruppe behandelt werden.

Für Gehrmann wiederum rückt Andreas Leinhaas nach. Er soll die Bereiche Personal und Organisation wieder vereinen.

Das bisherige Planungsdezernat wird zum Dezernat für Umwelt, Planung, Kataster- und Vermessung, Bauordnung, Tiefbau und Stadtgrün. Die Leitung soll umgehend ausgeschrieben werden. Sie soll möglichst um den Jahreswechsel besetzt werden, hofft die Ratskoalition.

Einen neuen Zuschnitt erhält zudem das Dezernat für Familie, Jugend, Schule und Soziales. Unter seinem Dach sollen zusätzlich die Verwaltungsbereiche Gesundheit, Recht und Versicherung vereint werden. Wie berichtet, will die Jamaika-Ratmehrheit aus CDU, Grünen und FDP die Wahlzeit von Familiendezernentin Angelika Maria Wahrheit nicht verlängern. Die Amtszeit der Beigeordneten, die als SPD-nah gilt, läuft Ende Januar aus. Stattdessen soll der bisherige Rechts- und Umweltdezernent Rüdiger Wagner (FDP) das Dezernat bis zum Ende seiner Wahlzeit Ende 2016 kommissarisch übernehmen. Bis dahin soll die offizielle Nachfolge Wahrheits geklärt sein.

Die Stabsstelle Liegenschaftsmanagement soll aufgeteilt werden: Um Großprojekte kümmert sich die Wirtschaftsförderung, die Sridharan ebenfalls zu Chefsache machen will. Die Liegenschaftsverwaltung wandert ins städtische Gebäudemanagement.

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