Kommentar Das Finale ist eingeläutet

Die vom Stadtrat angestrebte Personalreduzierung in den vier Bonner Bezirksverwaltungen gerät zu einem Machtkampf zwischen Stadt- und Bezirkspolitik. Seit Jahren werfen die Bezirke dem Stadtrat vor, zentralistisch zu regieren und alle Macht an sich zu ziehen.

Wenn Bonns Bezirksbürgermeister Helmut Kollig jetzt von einer bevorstehenden "Schlacht" redet, spricht das Bände.

Der Frust der Bezirksfürsten ist nachvollziehbar: Wenig Geld im Haushalt bedeutet kaum Handlungsspielraum. Die Entscheidungshoheit hat sich - bis auf Ausnahmen - auf Baumfällungen, Vereinszuschüsse und Brauchtumspflege reduziert. Was wirklich wichtig ist, entscheidet der Stadtrat.

Und so wird es auch jetzt wieder sein: Die Meinung der vier Bezirksvertretungen wird zur Kenntnis genommen, jedoch der Beschluss fällt im Stadthaus.

Gesucht wird ein Schlichter, der diese unnötige Schlammschlacht verhindert. Den Job kann nur Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch machen. Als Verwaltungschef besitzt er in Personalfragen Amtshoheit und ist gegenüber dem Stadtrat nicht weisungsgebunden.

Alle sollten vor der finalen Debatte eins berücksichtigen: Wenn in einem privaten Unternehmen gleicher Größenordnung aus Kostengründen zehn Stellen zur Streichung anstehen, kräht (leider) kein Hahn danach.

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