Erster Coronavirus-Fall in der Bundesstadt Bonner Virologe rechnet mit weiteren Fällen in der Region

Bonn · In Bonn gibt es den ersten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck zeigt sich davon nicht überrascht. Bonn stehe am Anfang der Epidemie. Grund zur Panik sieht er trotzdem nicht.

 Der Bonner Virologe rechnet mit weiteren Fällen in Bonn. Grund zur Panik bestehe aber nicht.

Der Bonner Virologe rechnet mit weiteren Fällen in Bonn. Grund zur Panik bestehe aber nicht.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck, der derzeit deutschlandweit ein gefragter Experte ist, hat damit gerechnet, dass es in Bonn Fälle von SARS-CoV-2 geben wird. „Es wird auch nicht der einzige bleiben, die Einschätzung des Virus hat sich dadurch aber nicht verändert.“ Er glaubt, dass man in Bonn erst am Anfang der Epidemie steht, weshalb man aber nicht in Panik verfallen müsse.

Jedes Jahr gebe es vier verschiedene Coronaviren, die für die typischen grippalen Infekte sorgen würden. „Die kommen immer wieder hoch.“ Denselben Verlauf nimmt Streeck für das neue Coronavirus an, allerdings mit einer Sterblichkeitsrate, die geringer sein werde, als die, die man derzeit annehme. „ Wir werden das Virus nicht aufhalten können, werden aber deutlich mildere Verläufe sehen.“ So wie bei dem nun ersten Patienten in Bonn, der nur sehr schwache Symptome gespürt habe.

Für Kinder sei das neue Coronavirus viel ungefährlicher, als für Erwachsene. Bislang gebe es bei ihnen keine bestätigten Todesfälle. „Kinder werden zwar leichter infiziert, die Symptome sind aber viel milder“, erklärt Streeck den derzeitigen Forschungsstand. Vergleichbar sei das mit den Windpocken: Während Kinder meist nur unangenehmen Ausschlag bekämen, könnten Erwachsene schwere Krankheitsverläufe haben. „Das Immunsystem von Kindern reagiert anders, das ist nichts neues für uns Virologen.“

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