Epidemie in Bonn Stadt korrigiert Zahl der Corona-Genesenen deutlich nach oben

Bonn · Die Stadt hat angekündigt, dass 35 weiterführende Schulen am Donnerstag für die Abschlussklassen öffnen werden. Zudem hat die Stadt am Nachmittag die Zahl der Genesenen vom Coronavirus deutlich nach oben korrigiert.

 Symbolfoto

Symbolfoto

Foto: dpa/Sven Hoppe

Am Donnerstag, 23. April, werden in Bonn 35 weiterführende Schulen wieder ihre Türen öffnen, rund 3000 Schülerinnen und Schüler aus Abschlussklassen kommen dann wieder nach mehrwöchiger coronabedingter Pause in den Genuss von Unterricht. Nach Angaben von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer sei der Unterricht für diese Schüler freiwillig. Ab dem 4. Mai sollen die Viertklässler der Grundschulen folgen.

Wie Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Donnerstag in einer Pressekonferenz mitteilte, sei die Stadt in Gesprächen mit den Stadtwerken Bus und Bahn (SWB), wie der Fahrplan des öffentlichen Nahverkehrs an diese Situation angepasst werde. In der Woche nach den Schulschließungen hatten die SWB das Angebot unter der Woche auf den Samstagfahrplan reduziert.

Das Städtische Gebäudemanagement (SGB) prüfe derzeit, ob in den sanitären Anlagen der Schule ausreichend Seifenspender und Papierhandtücher zur Verfügung stehen, damit die Schüler die Hygienevorschriften des Robert-Koch-Instituts, regelmäßig die Hände zu waschen, einhalten können. Der OB appellierte an die Schüler, sich an diese Empfehlungen zu halten. SGB-Chef Lutz Leide sagte: „An einigen Stellen müssen wir nacharbeiten, beispielsweise bei den Waschbecken.“

Nach Absprache mit Fachleuten, Sridharan nannte den Hygieneexperten Martin Exner vom Bonner Uniklinikum namentlich, sei es nicht notwendig, die Schulen mit Desinfektionsmitteln auszustatten. Auch seien die Reinigungsintervalle durch Dienstleistungsfirmen nicht auszuweiten. „Die Schulen sind auch in den vergangenen Wochen durchgehend gereinigt worden“, sagte der Oberbürgermeister. Bei der Frage, ob Schüler aber auch Lehrer Mundmasken tragen sollten, verwies er auf das Land. Lehrer sind Landesbedienste. Grundsätzlich hatte die Bundeskanzlerin am Mittwoch den Mundschutz in Bussen und Bahnen oder Geschäften „dringend“ empfohlen.

Ordnungsdienst kontrolliert „stichprobenartig“

Am Montag dürfen auch wieder erste Geschäfte bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern öffnen. Darauf hatten sich Bund und Länder geeinigt. „Das ist ein positives Signal für die Menschen und den Handel“, sagte Sridharan. Der Ordnungsdienst werde „stichprobenartig“ kontrollieren, ob Abstände eingehalten und nicht zu viele Bürger in die Läden gelassen würden. Der OB betonte aber, dass es Aufgabe der Geschäfte sei, sich an die Auflagen zu halten.

Was die Großkirmes Pützchens Markt im September und die dann anstehenden großen Konzerte des Beethovenfestes betrifft, zeigte sich der OB verhalten optimistisch. Die Stadt gehe nach jetzigem Stand davon aus, dass diese Veranstaltungen stattfinden könnten. Wie berichtet, hat die Politik Großveranstaltungen bis einschließlich 31. August untersagt. „Ich gehe allerdings davon aus, dass die Aufbauarbeiten für Pützchens Markt bereits im August beginnen müssten. Ob das möglich ist, müssen wir mit dem Land klären“, erklärte Sridharan. Weitere Detailabsprachen zum weiteren Vorgehen aufgrund der noch frischen Entscheidungen von Bund und Ländern seien in Telefonkonferenzen noch zu klären. Für den Donnerstagnachmittag sei eine erste solche Konferenz angedacht.

Zahl der Genesenen höher als gedacht

Die Stadt hat am Donnerstag die Zahl der Genesenen nach oben korrigiert. 328 Bonnerinnen und Bonner sind inzwischen geheilt. Die bisher deutlich niedrigere Zahl von 133 sei auf einen Fehler in der Auswertung zurückzuführen, teilte die Stadt mit. Die Stadt registrierte, Stand Donnerstag, 550 bestätigte Fälle von Corona-Infizierten, 218 sind akut erkrankt, 1067 Menschen befinden sich in Quarantäne, vier Infizierte seien gestorben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort