Kontrolle der Maskenpflicht unklar Sridharan sieht Bonn auf gutem Weg in der Corona-Krise

Bonn · Seit Beginn der Corona-Krise hat die Stadt Bonn bislang 583 Infizierte registriert. 397 Bonner sind inzwischen wieder genesen. Die Zahl der Todesfälle stieg indes auf sechs. Wie die ab Montag geltende Maskenpflicht kontrolliert werden soll, ist noch unklar.

Symbolbild.

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Foto: dpa/Felix Kästle

Wer soll die vom kommenden Montag an landesweit geltende Maskenpflicht in Einzelhandel und öffentlichen Verkehrsmitteln vom kommenden Montag an kontrollieren und ahnden? So ganz genau wussten das die Vertreter der Stadtverwaltung am Mittwoch auch nicht. Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass Geschäftsinhaber mit Blick auf die Schutzmasken von ihrem Hausrecht Gebrauch machen. Der Oberbürgermeister war sichtlich zufrieden damit, dass sich die Landesregierung nun zu jenem Schritt entschlossen hat, den er und andere Stadtoberhäupter schon seit Tagen gefordert hatten.

Nun hätten die Bürger noch Zeit, sich solche Mund-Nasen-Schutze zu beschaffen. Eine Ausgabe von Masken durch die Stadt wird es allerdings nicht geben. Bis Montag bittet OB Sridharan die Bürger, im Öffentlichen Personennahverkehr und beim Einkauf im Einzelhandel Mund und Nase zu bedecken. Darüber hinaus dürfen laut Land ab 27. April auch die Geschäfte öffnen, die ihre Verkaufsfläche auf höchstens 800 Quadratmeter Verkaufsfläche reduzieren können.

Es sei nun wichtig, die geltenden Einschränkungen weiter zu befolgen, redete Sridharan den Bonnern ins Gewissen. Denn auf diese Weise werde sich der positive Trend fortsetzen. Zwar musste der Oberbürgermeister am Mittwoch den Tod eines weiteren Bonner Bürgers an Folgen des Coronavirus vermelden. Die 71 Jahre alte Person habe an schweren Vorerkrankungen gelitten und intensivmedizinische Hilfe abgelehnt; zugleich gab Sridharan bekannt, dass die Zahl der akut mit dem Coronavirus infizierten Bonner von Dienstag auf Mittwoch um 31 Menschen zurückgegangen sei – auf nunmehr 180.

Eine gute Nachricht hatte der Oberbürgermeister auch für die etwa 20.000 Bonner Familien, die für die Betreuung ihrer Kinder Beiträge für Offene Ganztagsgrundschulen (OGS) oder Kindergartengebühren bezahlen: Ihnen will die Stadt das Geld auch für den Monat Mai erstatten. Eine entsprechende Dringlichkeitsentscheidung sei in Vorbereitung, sie wird die Stadt Bonn rund 2,5 Millionen Euro kosten.

Den größten Aufwand bereitete den städtischen Mitarbeitern während der vergangenen Tage indes die Vorbereitung des Schulstarts in zahlreichen weiterführenden Schulen an diesem Donnerstag. Herausfordernd gestaltete sich nicht nur das Rücken von Tischen und Stühlen, sondern die auch für Verwaltungsexperten unübersichtliche Nachrichtenlage. „Spannend wie ein Krimi“ seien die vergangenen Tage gewesen, sagte Schuldezernentin Carolin Krause mit Blick auf die Zahl der immer wieder erneuerten Informationen von Bundes- und Landesebene.

Wie Krause und Lutz Leide, Chef des Städtischen Gebäudemanagements (SGB), darlegten, wurden und werden die Schulen gründlich gereinigt, was in Unterrichtsräumen und Fluren auch weiterhin täglich geschehe. Besonderes Augenmerk liege dabei auf „Handkontaktflächen“ wie Tischoberflächen, Stühlen, Türklinken, Wasserhähnen, Tastaturen und PC-Mäusen. Für die Schüler reiche es in der Regel aus, sich mit Seife die Hände zu waschen. Dennoch stellen Feuerwehr, Schulamt und SGB den Schulen rund 1500 Flaschen Desinfektionsmittel zur Verfügung – in Bonn abgefüllt und mit eigens gedruckten Etiketten. Eine Maskenpflicht in den Schulen besteht übrigens nicht.

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