Verstoß gegen Corona-Regeln Schon wieder Polizeieinsatz am Frankenbad in Bonn

Bonn · Trotz der geltenden Regeln im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie sammeln sich auf dem Vorplatz des Frankenbades wiederholt Menschengruppen. Auch am Osterwochenende musste die Polizei ausrücken.

 Der Vorplatz des Frankenbads war auch am Dienstag wieder Treffpunkt von mehreren Grüppchen.

Der Vorplatz des Frankenbads war auch am Dienstag wieder Treffpunkt von mehreren Grüppchen.

Foto: Benjamin Westhoff

Auch wenn die Stadt lobt, dass die Bonner überwiegend die Kontaktsperren beachten: Alle haben sich am Osterwochenende nicht daran gehalten. So musste am Samstag das Ordnungsamt gegen 20 Uhr auf dem Vorplatz des Frankenbades eingreifen. „Es hielten sich zu viele Personen auf dem Platz auf, sodass die Abstände nicht eingehalten werden konnten“, so Carsten Sperling, Abteilungsleiter des Stadtordnungsdienstes.

Nachdem die Aufforderungen seiner Mitarbeiter missachtet worden seien, den Platz zu verlassen, musste dieser mit Hilfe der Polizei geräumt werden. Dabei seien 14 Anzeigen erstattet worden, weil „Abstände nicht eingehalten wurden und in der Öffentlichkeit uriniert wurde“.

Wegen Verstoßes gegen das Kontaktverbot erteilten die Beamten  Bußgelder von je 200 Euro. Andere Verstöße, wie das Urinieren in der Öffentlichkeit, wurden mit 100 Euro geahndet. Die Stadt alarmierte zudem die Polizei, um die Ansammlung auf dem Platz aufzulösen. „Uns war gemeldet worden, dass sich dort etwa 30 Personen aufgehalten haben sollen“, sagte Polizeisprecher Simon Rott. Mit sieben Streifenwagen sei die Polizei vor Ort gewesen und habe Platzverweise erteilt. Am selben Ort musste die Polizei am Montagabend gegen 18 Uhr wieder mit mehreren Fahrzeugen ausrücken. Als die Beamten eintrafen, hatte das Ordnungsamt den Platz laut Polizei schon geräumt.

Insgesamt sind bislang etwa 560 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen erstattet worden, wie das Presseamt erklärt. „Die Bußgeldstelle hat 200 Bußgeldbescheide erlassen und bearbeitet die weiteren Anzeigen vorrangig“, so Sperling. Auch gehen täglich 50 bis 60 Hinweise bei der Leitstelle des Stadtordnungsdienstes ein.

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl bewertet das Ordnungsamt die Anzahl der festgestellten Verstöße als gering. „Der überwiegende Teil der Bürgerinnen und Bürger ist einsichtig, handelt verantwortungsbewusst, beachtet die geltenden Einschränkungen“, lobt Sperling. Gegen Bonner, die bewusst die Kontaktsperre ignorieren, will die Stadt weiterhin vorgehen. „Diejenigen, die sich nicht für die Regeln interessieren oder diese bewusst missachten, versucht die Stadt durch intensive Kontrollen und entsprechende Bußgelder in ihrem Verhalten positiv zu beeinflussen. Hier fallen leider in den letzten Tagen vermehrt junge Menschen auf, die sich über die Regeln hinwegsetzen und sich weiter bewusst draußen verabreden.“

Dabei hat das Land NRW bereits vor einigen Wochen einen Bußgeldkatalog veröffentlicht, der detailliert aufführt, wie einzelne Vergehen gegen die Kontaktsperre geahndet werden sollen. So kommt, wie bei dem Vorfall am Samstag, auf jeden ein Bußgeld von 200 Euro zu, sollte er sich nicht an den Mindestabstand halten – im Wiederholungsfall können es auch mehrere tausend Euro sein. Der Verzehr von Lebensmitteln von Restaurants darf in einem Umkreis von 50 Metern um das Lokal nicht verzehrt werden. Ansonsten drohen ebenfalls 200 Euro. Grillen und Picknicken auf öffentlichen Plätzen wird mit 250 Euro pro Person geahndet.

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