Lockerung der Corona-Regeln In Bonn und der Region sind wieder mehr Menschen unterwegs

Bonn · Mit der Wiederöffnung der Geschäfte hat Deutschland seine Corona-Regeln gelockert. Wie wirkt sich das auf den Straßen und Innenstädten aus? Ein Überblick zeigt: Die Zahl der Fußgänger, Radfahrer und Autos in Bonn und der Region nimmt zu.

 In Bonn sind wieder mehr Besucher in der Innenstadt unterwegs, nachdem viele Geschäfte wieder öffnen durften. (Archivfoto)

In Bonn sind wieder mehr Besucher in der Innenstadt unterwegs, nachdem viele Geschäfte wieder öffnen durften. (Archivfoto)

Foto: Benjamin Westhoff

Nachdem einige Corona-Regeln gelockert worden sind, scheint es nicht zuletzt durch die Wiedereröffnung von Geschäften vermehrt Anlass für viele Menschen zu geben, wieder in der Stadt unterwegs zu sein. Das Kontaktverbot gilt davon unabhängig allerdings immer noch. Auch in Bonn sind die Zahlen der Verkehrsteilnehmer seit der vergangenen Woche wieder stark angestiegen.

Wieder mehr Fußgänger in Bonn unterwegs

Die Internetseite hystreet.com veröffentlicht die Passantenfrequenz, also die Besucherzahl in Innenstädten, von 57 Orten in Deutschland. Auch Bonn ist mit drei Messpunkten gelistet. Vergleicht man die Kurven der Poststraße im Verlauf des März und April, zeigen sich die immer schärferen Corona-Maßnahmen deutlich. In der Woche vom 2. bis zum 8. März, bevor in Deutschland die ersten Corona-Emfpehlungen gegeben und Großveranstaltungen abgesagt worden sind, lag die Zahl bei insgesamt 187.816 Menschen. Im Vergleich dazu ist die Passantenfrequenz in der Woche vom 23. bis 29. März, als das Kontaktverbot in Deutschland durchgesetzt wurde, stark gesunken: auf 43.452 Menschen. Vergleicht man die durchschnittlichen Tageswerte um die Mittagszeit, war laut den Zahlen von Hystreet gerade einmal ein Fünftel der Passanten unterwegs, die vor den Einschränkungen die Innenstadt besuchten.

Ein Blick auf die Kurven der vergangenen Woche zeigt allerdings, dass mit den geöffneten Geschäften auch wieder mehr Menschen auf den Straßen unterwegs sind: zu den Stoßzeiten am Nachmittag immerhin die Hälfte des täglichen Durchschnitts. Auf der Poststraße liegen die Messungen vom 20. bis zum 26. April bei genau 82.300 Passanten.

Eine Einschätzung der Stadt Bonn liegt unserer Redaktion nicht vor. Auf GA-Anfrage teilte sie mit, dass sie weder Zahlen noch subjektive Eindrücke des Ordnungsdienstes habe.

Zahl der Radfahrer übertrifft Vorjahreszahl

An der Kennedybrücke in Bonn steht eine Zählstelle, die die Anzahl der vorbeifahrenden Fahrradfahrer registriert. Auf der Internetseite eco-public.com sind diese Ergebnisse veröffentlicht. Die Daten zeigen einen vergleichbaren Trend wie bei den Fußgängern in der Bonner Innenstadt. Auch wenn die Unterschiede bei den Radfahrern nicht ganz so gravierend sind: Vom 2. bis zum 8. März sind 24.690 Fahrräder an der Zählstelle vorbeigefahren. Vom 23. März bis 29. März waren es nur noch 21.080 Fahrräder. In der vergangenen Woche, vom 20. bis zum 26. April, stieg die Zahl auf 36.974 Fahrräder. Dieser Zeitraum liegt sogar über dem vergleichbaren Wert aus dem Vorjahr (32.480 Räder).

Verkehr auf den Autobahnen nimmt wieder zu

Auch auf den Autobahnen in NRW ist wieder mehr los: „Das Verkehrsaufkommen, auch rund um Bonn, hat in der vergangenen Woche durch die Wiedereröffnung von Geschäften etwas zugenommen, liegt aber immer noch deutlich unter den Werten vor der Coronakrise“, erklärt Thomas Müther vom ADAC. Der Autoclub hatte unter der Woche vom 2. bis zum 6. März noch 4028 Staumeldungen mit einer Gesamtlänge von 6322 km verzeichnet, während es hingegen vom 23. bis zum 27. März lediglich 629 Staumeldungen mit einer Gesamtlänge von 572 km gab. Von Montag bis Freitag vergangener Woche stieg die Meldungszahl jedoch wieder auf 1373 und die Gesamtlänge auf 1388 km. Das ist etwa ein Drittel der Meldungen und sogar nur knapp über ein Fünftel der Kilometeranzahl von Anfang März.

Diesen Gesamttrend hat auch der Landesbetrieb Straßen NRW beobachtet. Am letzten Wochenende im März habe es auf den Autobahnen im Land rund 80 Prozent weniger Verkehr als im entsprechenden Zeitraum im Vorjahr gegeben. Über die Ostertage wurde es demnach allerdings schon wieder etwas mehr, aber immer noch rund 70 Prozent weniger als sonst. Eine Sprecherin des Landesbetriebs bestätigte auf GA-Anfrage, dass diese Verkehrsentwicklung auch auf die Bonner Region übertragbar sei.

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