Verkehr in Bonn CDU hält an der Südtangente fest

Bonn · Trotz Kritik aus den eigenen Reihen hat der Kreisparteitag der CDU beschlossen, dass Land NRW zu Planungen für die Verbindung zwischen A 3 und A 565 aufzufordern. Ein Ja zum Bau soll das nicht sein.

 Wege aus dem Stau sucht die Bonner CDU. Der Kreisparteitag fordert vom Land Planungen für die Südtangente.

Wege aus dem Stau sucht die Bonner CDU. Der Kreisparteitag fordert vom Land Planungen für die Südtangente.

Foto: Bettina Köhl

Die Bonner CDU hat am Samstagnachmittag kontrovers über ein rund 40 Jahre altes Thema diskutiert. Der Kreisvorstand legte den 93 stimmberechtigten Mitgliedern einen Beschlussvorschlag unter dem Motto "Bonn bewegen! - Verkehrsprobleme lösen" vor. Darin enthalten: die Südtangente als Verbindung zwischen der Autobahn 565 in Hardtberg und der Autobahn 3 im Siebengebirge.

"Die Südtangente ist natürlich ein Reizthema. Viele mögen das Wort nicht mehr hören. Andere sagen: Warum ist sie nicht schon längst gebaut", sagte Bert Moll. Die Verbindung sei noch nicht in den vordringlichen Bedarf des Bundes aufgenommen worden, weil die Planungszeiten für eine Umsetzung bis zum Jahr 2030 zu lang seien. "Deshalb halten wir es für sinnvoll, das Land NRW aufzufordern, sein Recht auf Planung umzusetzen", so Moll.

Der CDU-Ortsverband Venusberg/Ippendorf kritisierte, ebenso wie verschiedene einzelne Mitglieder, den Vorstoß des Kreisvorstands. Er verwies auf den OB-Wahlkampf, wo der Ortsverband noch mit einer eindeutigen Absage Ashok Sridharans an den Venusbergtunnel geworben habe. "Es geht hier um die Glaubwürdigkeit unseren Wählern und Mitgliedern gegenüber", sagte Ingo Schulze, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands.

"Ich verstehen diesen Beschluss nicht als Votum für die Südtangente, sondern als Votum dafür, sich weiter damit zu beschäftigen. Wir müssen wissen, worüber wir reden", warb die CDU-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Kreisvorsitzende Claudia Lücking-Michel um Zustimmung. Auf Vorschlag von Stefan Eisel wurde ein klärender Satz ergänzt: "Nur wenn diese Planungen mit den entsprechenden Informationen vorliegen, lässt sich eine tragfähige Entscheidung treffen." Letztlich fand das gesamte Verkehrsprogramm des Kreisvorstandes, das auch Aussagen zu Seilbahn und Elektromobilität enthält, eine Mehrheit.

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