Kurz gefragt Cash Trapping

BONN · Cash-Trapping nennt sich eine Methode, mit der Betrüger Kunden am Geldautomaten prellen. In Bonn häuften sich die Fälle dieser "Bargeldfallen" von September bis Januar. Frank Vallender sprach darüber mit Kriminalhauptkommissar Thomas Lehnert (Foto) von der Ermittlungsgruppe Cash-Trapping.

Ohne Nachahmern Tipps geben zu wollen - wie funktioniert das Cash-Trapping?
Thomas Lehnert: Grob gesagt befestigen Täter mit einem Doppelklebeband eine Teppichleiste am Geldausgabeschacht eines Automaten. Will der Kunde Geld ziehen, bleibt es so hängen, dass der Eindruck entsteht, der Automat habe das Geld nicht ausgespuckt.

Und was macht der ahnungslose Bankkunde dann?
Lehnert: Leider oft das Falsche - er verlässt ratlos die Bank. Das nutzt der Täter und nimmt sich am Automaten das Geld, das dort noch klebt.

Um welche Täter handelte es sich dabei in Bonn?
Lehnert: Von den 93 gemeldeten Fällen konnten wir 70 aufklären, und immer waren die Tatverdächtigen Konsumenten harter Drogen. Allein 61 Fälle gingen auf das Konto von drei Festgenommenen.

Was sollten Kunden tun, wenn sie merken, dass sie Opfer von Cash-Trapping geworden sind?
Lehnert: Auf keinen Fall sich vom Automaten entfernen, sondern - wenn möglich - einen Bankangestellten und auf jeden Fall die Polizei unter 110 alarmieren. Letzteres sollten auch Zeugen tun, die einen Fall von Cash-Trapping bemerken.

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