Welthungehilfe Buschdorfer Firma schickt zwei Sattelschlepper nach Syrien

Bonn · Zwei große Sattelschlepper haben sich am Dienstagmittag von der Firma Wolanski in Buschdorf aus auf einen langen Weg gemacht: Richtung Syrien. Knapp tausend Zeltplanen und tausend Hilfspakete sendet die Welthungerhilfe in das vom Bürgerkrieg geplagte Land.

Nach Angaben der UN sind 6,8 Millionen Menschen innerhalb Syriens auf Hilfe angewiesen, hinzu kommen all die, die ihr Land bereits verlassen haben und in den Nachbarländern Schutz suchen.

"Wir helfen dort, wo unsere Hilfe am nötigsten gebraucht wird. Dabei spielt es keine Rolle, wer die Flüchtlinge sind, auf welcher Seite sie stehen oder welche Staatsangehörigkeit sie haben. Wichtig ist, dass diese Menschen alles verloren haben und auf unsere Unterstützung angewiesen sind", sagte Simone Pott, Pressesprecherin der Welthungerhilfe.

In den Paketen befinden sich Dinge für den alltäglichen Bedarf: Kochgeschirr, Besteck, Handtücher, Seife und Spielzeug für Kinder. Bei den Paketen handelt es sich um eine einmalige Spende der Metro-Gruppe. Aber warum sendet die Welthungerhilfe Hygieneartikel und Spielzeug, wenn doch Nahrungsmittel angesichts der drohenden Hungersnot dringender wären?

"Wir versorgen 4500 Familien in den Regierungsbezirken Halab bei Aleppo, Hama und Idlib mit Nahrungsmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs, aber nicht von Deutschland aus. Da wären die Transportkosten viel zu hoch. In der Türkei können wir die Nahrungsmittel genauso gut besorgen", erklärte Pott.

Diese Sendung hingegen habe ihr Ziel in einem Flüchtlingslager nahe Jarabulus. Für den Transport beauftragte die Welthungerhilfe eine türkische Spedition: Tahsin Geyik und Alparslan Gobekli von der Gümüs Group fahren die Ladung bis Karak, einem türkischen Ort nahe der syrischen Grenze.

Weiter wollen sie nicht fahren, das sei zu gefährlich. In Karak werden die Planen und Hilfspakete in mehrere, kleinere Lkw umgeladen. Aufgrund der Infrastruktur in Syrien könnten die großen Laster sowieso nicht weiterfahren, so Pott.

Sind die Lkw erst einmal auf syrischem Gebiet, wird es heikel: "Je mehr Checkpoints der syrischen Armee auf dem Weg liegen, desto mehr potenzielle Probleme gibt es. Wachtposten könnten sich Pakete selbst einstecken, außerdem verlieren wir Zeit beim ständigen Öffnen der Pakete", sagte Pott.

Seit vergangenem November leistet die Welthungerhilfe zusammen mit ihrem europäischen Partner People in Need (PIN) humanitären Beistand in Syrien. Bis jetzt sei es zu keinen größeren Ausfällen gekommen, das Risiko aber bestehe natürlich immer. "Wir müssen die Sicherheitslage tagtäglich neu überprüfen", erläuterte Pott.

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