Historischer Kiosk im Bundesviertel Legendäres Bundesbüdchen steht vor Rückkehr nach Bonn

BONN · Der Wiederaufbau des historischen Bundesbüdchens soll nach Verzögerungen durch die Tiefbau-Planungen im Januar beginnen. Die Zeit drängt, weil der Pachtvertrag mit dem Lagerunternehmen ausläuft.

Das Bundesbüdchen wird derzeit noch auf auf dem Gelände der Firma Baumann Schwertransporte gelagert. Es soll in diesem Jahr wieder an Ort und Stelle kommen.

Das Bundesbüdchen wird derzeit noch auf auf dem Gelände der Firma Baumann Schwertransporte gelagert. Es soll in diesem Jahr wieder an Ort und Stelle kommen.

Foto: Andreas Geuss

Geht es jetzt endlich los? Der Förderverein Historischer Verkaufspavillon hat ein neues Tiefbauunternehmen beauftragt, die Vorbereitungen für den Wiederaufbau des Bundesbüdchens durchzuführen und rechnet mit einem Baustart in wenigen Wochen.

Eigentlich sollte das legendäre Bundesbüdchen bereits im vergangenen Sommer nach zwölf Jahren Abstinenz wieder an seinen alten Standort zurückkehren und die Mitarbeiter der rund um den Platz der Vereinten Nationen angesiedelten Unternehmen – wie schon zu Zeiten Konrad Adenauers – mit Snacks und Getränken versorgen. Doch dann hatte sich der Wiederaufbau des historischen Verkaufspavillons erheblich verzögert.

Dabei hatte die Stadt Bonn bereits im April 2018 die Baugenehmigung für den Wiederaufbau des denkmalgeschützten Kiosks erteilt. Der Förderverein Historischer Verkaufspavillon wollte daraufhin gleich loslegen, hatte jedoch mit unerwarteten Schwierigkeiten zu kämpfen: Eine Trinkwasserleitung aus Faserzement verläuft direkt über den Platz der Vereinten Nationen und sorgt für einige neue Auflagen.

So muss zunächst das alte Rohr der Leitung gegen eine neue Wasserhauptleitung aus Stahl mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern ersetzt werden. Während die Stadtwerke Bonn die Kosten für die Verlegung der neuen Leitung übernehmen, muss der Förderverein die Tiefbau-Kosten zahlen.

Nach den neuen Vorgaben hatte das erste vom Förderverein beauftragte Tiefbauunternehmen seinen Kostenvoranschlag geändert – von 70 000 Euro auf 220 000 Euro. Die Summe war zu hoch für den Förderverein: „Die Stadt Bonn hat uns für den Wiederaufbau 75 000 Euro, die NRW-Stiftung 55 000 Euro zur Verfügung gestellt. Das heißt, die neu berechneten Kosten in Höhe von 220 000 Euro waren für uns nicht mehr finanzierbar“, sagt Peter Storsberg, Vorsitzender des Fördervereins.

Der Verein suchte daraufhin ein neues Tiefbauunternehmen. „Am Ende haben wir für die Tiefbau-Planungen rund ein Jahr verloren. Ich hoffe, dass jetzt, nachdem wir ein neues Unternehmen gefunden haben, auch die Bedenken der Stadtwerke ausgeräumt werden können und wir Mitte Januar mit dem Tiefbau beginnen können“, so Storsberg. Sobald die Genehmigung aller Bauanträge vorliegt, soll es losgehen. „Es ist zwingend nötig, dass wir rasch beginnen“, sagt Storsberg.

Grund für die Eile ist der bald auslaufende Pachtvertrag mit der Stadt, die nur noch bis Ende Februar die Lagermiete für das Bundesbüdchen in Bornheim finanziert. Sollte es bis dahin mit dem Wiederaufbau noch nicht losgehen, müsste der Förderverein die Lagerungskosten selbst übernehmen. Storsberg ist aber optimistisch, dass das große Projekt jetzt endlich starten kann. Der zukünftige Standort des legendären inoffiziellen Politiktreffpunkts befindet sich nur rund 200 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt. „Es ist für den Denkmalschutz sehr wichtig, dass das historische Gebäude wieder dort hinkommt, wo es einst stand“, erklärt Storsberg. Am exakten Originalstandort sei der Wiederaufbau allerdings nicht möglich, da dort eine Zulieferrampe für das WCCB gebaut wurde.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 450 000 Euro. Allein der Transport ist mit Kosten in Höhe von rund 30 000 Euro verbunden. „Wenn ab jetzt alles gut läuft, dann können wir im Juni 2020 das restaurierte Bundesbüdchen eröffnen“, sagt Storsberg.

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