Bonner Viktoriakarree Bürgerwerkstatt startet am 11. Februar

Bonn · Was wird aus dem Viktoriakarree, nachdem die Pläne für ein Einkaufszentrum mit einem Bürgerbegehren gestoppt worden sind? Diese Frage soll eine Bürgerwerkstatt beantworten, die am 11. Februar mit einer Auftaktveranstaltung beginnt.

Federführend sind die von der Stadt beauftragten Büros Zebralog, neubighubacher und CommunityArtWorks. Eine Fachjury soll im Herbst eines von vier Nutzungskonzepten auswählen. Die Entscheidung liegt danach beim Rat.

Erster Schritt: In der Rathausgasse 6 entsteht ein „ViktoriaAtelier“, in dem Vertreter von CommunityArtWorks in Kürze für Fragen zum gesamten Projekt zur Verfügung stehen. Dort sowie im Stadthaus und im Alten Rathaus gibt es zudem leere Plakate, auf denen jeder seine Interessen und Ideen für das Innenstadtviertel skizzieren kann. Das geht auch auf der Internetseite www.bonn-macht-mit.de, auf der die Bürgerwerkstatt dokumentiert werden soll. Die Plakate werden in der Auftaktveranstaltung im Alten Rathaus gezeigt und ausgewertet. Treffpunkt am 11. Februar: 13 Uhr.

Zweiter Schritt: Ideenwerkstatt am 29. April. Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung und des Onlinedialogs werden diskutiert. Am Ende des Tages sollen Prüfaufträge mit konkreten Aufgaben formuliert werden. Sie sind Grundlage für die Planungsteams.

Dritter Schritt: Planerwerkstatt vom 7. bis 9. September. Vier noch zu bestimmende Planungsbüros entwerfen vier städtebauliche Nutzungskonzepte für das Viktoriakarree. Für Reaktionen der Bürger ist am 8. September ein offenes Atelier vorgesehen, in dem die Planer als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Auch beim Abschluss der Planerwerkstatt können Bürger ihre Meinung sagen.

Vierter Schritt: öffentliche Abschlusspräsentation und die Jury-Entscheidung. Nach der Planerwerkstatt bearbeiten die Planer-Teams ihre Konzepte nach und präsentieren sie am 30. September den Bürgern. Danach soll eine Jury die vier Arbeiten fachlich bewerten und dem Stadtrat eine davon zur Umsetzung empfehlen. Die Jury soll öffentlich tagen.

Nach einer Informationsrunde zum Ablauf der Bürgerwerkstatt waren schon vor Wochen skeptische Stimmen laut geworden: Am Ende des Prozesses, so die Kritik, entscheiden eben nicht die Bürger über die beste Idee, sondern eine Fachjury. „Wir haben an mehreren Stellen Feedbackmöglichkeiten für die Bürger eingebaut“, entgegnet Oliver Märker von der Zebralog GmbH. „Wir wollen ein fachliches, tragfähiges Ergebnis. Für die repräsentative Entscheidung ist dann der Rat zuständig.“

Für das Projekt gibt es zusätzlich noch ein „Begleitgremium“, das die Organisatoren zum Beispiel bei der Auswahl der Planungsbüros und Jurymitglieder beraten soll. Im Begleitgremium, das am Freitagabend zum ersten Mal tagen sollte, sitzen unter anderen die Initiative Viva Viktoria und die Signa-Holding als Investor. Zwei Plätze sind noch für die Bürger reserviert (eine Frau und ein Mann). Die Auswahl erfolgt per Los am Ende der Auftaktveranstaltung. Bewerbungen bis 10. Februar an: anmeldung-viktoriakarree@zebralog.de (Vorname, Nachname, Geschlecht, Kontaktadresse angeben). Bewerben kann man sich auch noch bei der Auftaktveranstaltung am 11. Februar.

Die Kosten der Bürgerwerkstatt sind unklar. Rund 86.000 Euro gehen an die drei beteiligten Büros. Dazu kommt aber unter anderem noch die Vergütung für die vier Planer-Teams und die Jury. Die Stadtverwaltung rechnet mit einem zusätzlichen „mittleren fünfstelligen Betrag“, kann aber noch keine Obergrenze nennen.

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