Josef-Strunck-Halle in Endenich Bürgerversammlung zeigt, wie verfahren Parkplatzsituation ist

ENDENICH · Rund 50 Anwohner waren am Donnerstagabend zur Bürgerversammlung zur Parksituation in die Endenicher Josef-Strunck-Halle gekommen. Das Problem im Ortskern von Endenich: Die schmalen Straßen reichen kaum aus, um die Fahrzeuge der Anwohner abzustellen.

 Auch die Androhung eines Abschleppwagens hält die Falschparker in Endenich nicht davon ab, Einfahrten zuzustellen.

Auch die Androhung eines Abschleppwagens hält die Falschparker in Endenich nicht davon ab, Einfahrten zuzustellen.

Foto: Nicolas Ottersbach

Wenn dann noch Veranstaltungen auf der Kulturmeile mit Haus der Springmaus, Rex-Kino, Ballsaal und Harmonie hinzukommen, wird wild geparkt. Wer spät nach Hause kommt, findet keinen Parkplatz oder seine Einfahrt verstellt. Die Stadt hat auf Wunsch der Bezirksvertretung Bonn erste Maßnahmen ergriffen und will zum Beispiel auf die Kultureinrichtungen einwirken, dass sie auf ihren Internetseiten auf das fehlende Parkplatzangebot hinweisen.

Außerdem wurde der Parkplatz an der Strunck-Halle als Ausweichfläche geöffnet. Bei der Bürgerversammlung mit Axel Reiß vom Straßenverkehrsamt und Carsten Sperling von den Bürgerdiensten der Stadt wurde deutlich, dass es keine einfachen Lösungen gibt und die Bevölkerung bei manchen Vorschlägen gespalten ist. Einige Fragen des Abends:

Hilft es, wenn der Stadtordnungsdienst öfter kontrolliert und mehr Knöllchen an Parksünder verteilt?

"Man erwischt natürlich auch die eigentlich betroffenen Endenicher, die ausweichen müssen", sagte Sperling. Die Meinung der Bürger ist geteilt: Die einen ärgern sich über Falschparker und melden sie bei der Hotline des Ordnungsdienstes unter 0228/773333. Andere ärgern sich, dass sie zum "kreativen Parken" gezwungen werden und dann auch noch zahlen müssen. Knöllchen nur an auswärtige Kulturmeilenbesucher zu verteilen, die Endenicher aber wild parken zu lassen - das geht laut Verwaltung schon aus rechtlichen Gründen nicht.

Würde die Einführung von Anwohnerparkausweisen die Probleme lösen?

Der Anwohnerparkausweis ist keine Garantie für einen Parkplatz, weil insgesamt zu wenig öffentliche Parkplätze vorhanden sind. Laut Reiß kommen zum Beispiel in der Altstadt rechnerisch 1,7 Ausweise auf einen Stellplatz. Nur Bewohner mit Hauptwohnsitz bekommen für 30 Euro im Jahr einen Parkausweis für ein Auto. Suchverkehr in den Straßen gibt es weiter. Anwohnerparken verdrängt außerdem Mitarbeiter von Betrieben, die berufsbedingt in Endenich parken müssen. Außerdem gibt es auch Bürger, die nicht bereit sind, die Gebühr zu zahlen.

Kann man die Kultureinrichtungen zwingen, die Eintrittskarten mit einer Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr zu verknüpfen?

Reiß antwortete, die Stadt habe keine Einwirkungsmöglichkeiten. Die Springmaus habe aber angekündigt, sich mit den Stadtwerken zusammenzusetzen.

Kann man auf dem Magdalenenplatz ein Parkhaus bauen?

Problem sind nicht nur die Kosten, die Reiß bei Kollegen von der Verwaltung erfragen will. Anlieger des Platzes sind dagegen, weil ihre Zufahrten versperrt würden.

Wird auf dem neuen Unicampus Poppelsdorf ein Parkhaus gebaut, das abends für die Kulturmeile genutzt werden kann?

Die bereits vorhandenen Parkplätze an der Mensa sind abends oft leer und offenbar für viele Besucher zu weit weg. Neue Parkflächen entstehen vor allem in Richtung Poppelsdorf, was noch weiter wäre.

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