Namen-Jesu-Kirche Bürgerstiftung stellt eine Reihe von Neuerungen vor

BONN · Ein besonderer Ort in Bonn ist die Namen-Jesu-Kirche allemal. Ein Altar aus Holz, Beichtstühle zum Meditieren und mehr belegen dies. Dieser Ort war am Freitag das Ziel des Freundeskreises der Bürgerstiftung Bonn in der Reihe "Gemeinsam unterwegs".

 In der renovierten Namen-Jesu-Kirche hat sich viel geändert, unter anderem auch die Nutzung der Beichtstühle.

In der renovierten Namen-Jesu-Kirche hat sich viel geändert, unter anderem auch die Nutzung der Beichtstühle.

Foto: Lannert

Man habe sich, nachdem die Altkatholiken die Kirche 2012 übernommen hatten, gefragt, wie man dieses Gotteshaus wiederbeleben könne, ohne dass es zu teuer wird, sagte Werner Hundhausen, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung, einleitend.

Und man war auf ungewöhnliche Ideen gekommen, die Michael Schenk vom Vorstand der Stiftung Namen-Jesu-Kirche, den mehr als 100 Besuchern vorstellte. Dazu gehören die acht Beichtstühle: Lange Zeit seien sie Orte gewesen, in die "Leid und Worte hineingetragen wurden", so Schenk. "Jetzt werden diese Beichtstühle Hörorte und geben etwas zurück."

Jeder kann sich in die Kammern begeben, und zwar auf die Seite, auf der früher der Geistliche saß, und über Kopfhörer geistliche Texte und Lieder hören.

Dazu gehören laut Gisela Ewert-Rings vom Kuratorium der Stiftung Namen-Jesu-Kirche das komplette Markus-Evangelium, gelesen von mehreren Mitgliedern der altkatholischen Gemeinde Sankt Cypria, sowie verschiedene Passagen aus dem Alten und Neuen Testament, Taizé-Lieder und manchmal Texte zu Ausstellungen oder bestimmten Ereignissen. "Man kann zuhören, meditieren und zur Ruhe kommen", sagte Ewer-Rings.

Die Umwidmung war durch die Bürgerstiftung gefördert worden. Derzeit sind die Beichtstühle nicht begehbar: Für die Marienausstellung von Barbara Tappesser-Köhler und Margret Kohtes-Ingerfeld wurden Stellwände davor angebracht.

Eine Besonderheit ist auch der Altar, der wie der Ambo, der Osterkerzenhalter und die Rückenlehne des Bischofssitzes aus dem Holz einer 2011 auf dem Kottenforst umgestürzten Eiche besteht. Die sei etwa genauso alt wie die 1717 fertiggestellte ursprüngliche Jesuitenkirche, sagte Schenk.

Weiterhin erläuterte Schenk auch das Konzept des Friedhofs in der Krypta der Kirche: Jeder kann sich einen Urnenbegräbnisplatz reservieren, wenn er zum Beispiel gerne in der Stadt begraben werden möchte oder in der Nähe der Gräber mehrerer Jesuitenpater. Zu jedem Verstorbenen wird an den Säulen in der Kirche ein Namensschild angebracht.

Schenk beantwortete auch viele Fragen der Besucher, die die Kirche anschließend auch besichtigen konnten. Dazu beierte Brigitte Dickten-Strunk auf dem Glockenspiel im Südturm der Kathedrale.

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