Kommentar zum Umzug der Wache Gabi Bürgernah ist das nicht

Meinung · Die Wache Gabi am Bonner Loch muss in die Cassius-Bastei umziehen. Doch die Räume werden nicht rechtzeitig fertig, sodass eine Zwischenlösung her muss.

Eins vorweg: Dass die Räume an der Cassius-Bastei nicht rechtzeitig fertig werden und die Wache Gabi deswegen vorübergehend an der Maximilianstraße unterkommen muss, ist ärgerlich, aber nicht zu ändern. Wichtig ist nämlich in erster Linie nicht, wo die Mitarbeiter von Polizei und Stadt ihren Sitz haben, sondern dass sie überhaupt rund um das Bonner Loch und den Hauptbahnhof präsent sind und bleiben. Dass es in dem Provisorium aber keine Wache im eigentlichen Sinne geben wird, ist absolut nicht hinnehmbar – selbst wenn dies nur für einige Monate der Fall sein sollte.

Denn es bedeutet, dass in der Wache Gabi während der Übergangszeit keine Befragungen mehr durchgeführt werden können. Es bedeutet, dass diejenigen, die ein Anliegen haben, zum Beispiel eine Anzeige erstatten möchten, zur Wache an der Bornheimer Straße gehen müssen. Und womöglich zweimal überlegen, ob sie den weiten Weg dorthin tatsächlich antreten möchten. Bürgernah ist das nicht, die Übergangslösung geht an den Bedürfnissen der Bonner vorbei. Denn eine Anlaufstelle für die Bürger ist die Gemeinsame Anlaufstelle Bonner Innenstadt (Gabi) an der Maximilianstraße nicht mehr; ihre Grundidee wird so ad absurdum geführt.

Bleibt im ersten Schritt zu hoffen, dass der Umbau in der Cassius-Bastei mit Hochdruck vorangetrieben wird und die Mitarbeiter von Stadt und Polizei schnellstmöglich dorthin umziehen können. Ist das geschehen, muss im zweiten Schritt das Projekt Haus der Sicherheit unmittelbar angepackt und umgesetzt werden. Denn wenn Stadt, Landes- und Bundespolizei gemeinsam in einem Gebäude direkt am Hauptbahnhof unterkommen, wäre das ein großes Plus. Für die Stadt. Für die Mitarbeiter der Wache Gabi. Und für die Bonner.

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