Reaktion auf monatelange Wartezeiten Bonner Dienstleistungszentrum erweitert sein Angebot

Bonn · Oberbürgermeister Sridharan schnürt ein Notpaket, weil Bürger wieder monatelang auf Termine warten müssen. Nach Karneval soll das Dienstleistungszentrum im Stadthaus an zwei Nachmittagen zusätzlich öffnen. Auch in anderen Bezirksrathäusern soll das Angebot ausgeweitet werden.

 Das Dienstleistungszentrum im Bonner Stadthaus.

Das Dienstleistungszentrum im Bonner Stadthaus.

Foto: Nicolas Ottersbach

Nachdem die Bonner Bürger erneut wieder bis zu drei Monate auf einen Termin im Bürgeramt warten müssen, hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan die Notbremse gezogen: Nach Karneval soll das Dienstleistungszentrum (DLZ) im Stadthaus an zwei Nachmittagen zusätzlich öffnen. Auch will der OB ab Ostern in den Bezirksrathäusern in Bad Godesberg, Beuel und Hardtberg die Dienstleistungstage um jeweils einen Tag ausweiten.

Während die zusätzlichen Öffnungszeiten im Stadthaus zunächst nur bis Ostern geplant sind, sollen die zusätzlichen Dienstleistungstage in den Bezirksrathäusern dauerhaft bleiben. „Wir hoffen, dass wir bis Ostern im Stadthaus die Bugwelle an Anträgen abgebaut haben“, erklärte Sridharan, warum die zusätzlichen Öffnungszeiten im Stadthaus nur bis Ostern eingeplant werden.

Hintergrund: Vor zehn Jahren war die Umstellung des Personalausweises auf Scheckkartenformat erfolgt. Diese Ausweise laufen jetzt ab. Im Januar hatte die Stadtverwaltung deshalb rund 3500 Bonner angeschrieben und sie daran erinnert, dass sie einen neuen Ausweis beantragen müssen. Das hatte, wie berichtet, zu einem enormen Andrang im DLZ geführt.

 „Auch uns ist der Terminstau im Dienstleistungszentrum ein Dorn im Auge und wir bitten erneut alle Betroffenen um Entschuldigung“, erklärten Sridharan und der für das DLZ zuständige Stadtdirektor Wolfgang Fuchs in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Dienstag. Man wolle schnellstmöglich zu einer verträglichen Vorlaufzeit zurückkehren, wie die Stadt sie in den vergangenen zwei Jahren von wenigen Ausnahmen abgesehen auch erreicht habe.

Dienstleistungszentrum Bonn: Das sind die Öffnungszeiten

Um das Ziel zu erreichen, soll nun das DLZ im Stadthaus wie bisher montags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr und zusätzlich bis Ostern dienstags und mittwochs von 7.30 bis 16 Uhr (bisher 13 Uhr) geöffnet sein, freitags bleibt es bei 7.30 bis 13 Uhr. Im Godesberger Rathaus soll es ab Ostern vier Dienstleistungstage geben (Öffnungszeiten: dienstags, mittwochs und freitags 8 bis 13 Uhr und donnerstags von 8 bis 18 Uhr). In den Rathäusern in Beuel und Hardtberg sollen die Bürgerdienste dann an drei Dienstleistungstagen bereitstehen (dienstags und mittwochs von 8 bis 13 Uhr sowie donnerstags von 8 bis 18 Uhr).

Allerdings: Die Änderung der Öffnungszeiten sind mitbestimmungspflichtig. Deshalb hat der Personalrat an Aschermittwoch eine Teilpersonalversammlung einberufen. „Wir warten noch auf das Konzept der Verwaltung, wie sie die längeren Öffnungszeiten personell hinterlegen will“, sagte Personalratsvorsitzender Christoph Busch dem GA auf Nachfrage. Erst nach Rücksprache mit den Mitarbeitern werde der Personalrat eine Entscheidung fällen. Schon jetzt kritisierte Busch die geplante neue Regelung für die Bezirksrathäuser: „Unser Grundsatzbeschluss lautet nach wie vor, die Bezirksrathäuser wieder wie früher täglich zu öffnen. Der jetzige Vorschlag ist doch wieder nur halbherzig.“

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