Neues Schwimmbad für Bonn Bürger können ihr Wunsch-Bad entwerfen

Bonn · Die Stadtwerke fragen die Bonner, wie das neue Bad aussehen soll. Dafür steht am Samstag ein Zelt auf dem Münsterplatz.

Vor gerade mal sechs Wochen hat der Stadtrat den Bau eines neuen Schwimmbades neben dem Heizkraftwerk-Süd in Auftrag gegeben, jetzt schalten die federführenden Stadtwerke (SWB) in den Vollgasmodus. Sie haben eine Bürgerwerkstatt vorbereitet und wollen in einem ersten Schritt die Bonner fragen, wie sie sich ihr neues Bad vorstellen und welche Wünsche sie haben.

Dazu wird am Samstag, 12. November, ein Zelt auf dem Münsterplatz stehen, in dem sich jeder Bonner zwischen 11 und 18 Uhr äußern kann. So will man einerseits die Bürger erreichen, die als „Laufkundschaft“ in der Innenstadt unterwegs sind, zudem wurden mehr als 500 Einladungsbriefe verschickt, um für diese Möglichkeit der Mitsprache zu werben.

„Es ist die beste Gelegenheit, um sich jetzt schon frühzeitig zu äußern“, sagt der von den SWB eingesetzte Planer Hermann Ulrich. Er hat bei allen Beteiligten des Projekts eine große Offenheit festgestellt, sich alle Ideen, Wünsche und Anforderungen genau anzuhören. „Die Chance auf eine Umsetzung war noch nie so gut wie jetzt, die Zuversicht ist sehr groß“, findet Ulrich. Die Begeisterung bei Stadtspitze, Stadtwerken und vielen anderen sei groß. Ein Bau- und Nutzungskonzept gebe es noch nicht. Um dieses zu erstellen, sei die Bürgerwerkstatt der erste Schritt.

Für Samstag bereiten die SWB drei Projektgruppen vor, jeweils eine für Senioren, Jugendliche und Kinder. Alle Wünsche werden aufgeschrieben, Bilder können gemalt werden, ein Spezialist fertigt sogar Skizzen nach Bürgerwunsch an. Außerdem wird ein Namenswettbewerb für das neue Bad ausgelobt. Gesprächspartner, die über das Schwimmen in Bonn informieren, stehen Rede und Antwort. Wer verhindert ist, kann seine Wünsche ab dem 12. November mit einer E-Mail an kontakt@unserneuesschwimmbad.de formulieren und später den Prozess im Netz verfolgen.

Bauherr hat das letzte Wort

In Auftrag gegeben hat der Rat ein Bad für Familien, Schulen und Sportschwimmen, über die Kosten ist noch nichts bekannt. Sie werden aber wohl jenseits der 20-Millionen-Euro-Grenze liegen. „Wir sammeln alle Ergebnisse, dokumentieren sie und veröffentlichen sie“, sagt Ulrich. Sie werden dem Gremium präsentiert, in dem Vertreter des Bauherrn SWB, aus allen politischen Parteien, der Stadtverwaltung und der Sportlobby sitzen werden. So soll ein transparentes Verfahren entstehen.

Allerdings: Am Ende hat der Bauherr das letzte Wort, ob tatsächlich gebaut wird und in welcher Form. Das sind die Stadtwerke, in deren Aufsichtsrat die endgültige Entscheidung fällt. Dazu werden die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt, des Bauleitverfahrens und des Architektenwettbewerbs, aber auch des noch aufzustellenden Businessplans herangezogen, der letztlich Auskunft über die Wirtschaftlichkeit gibt.

Auch die heiß diskutierte Frage, ob nur ein Hallenbad oder auch ein Freibadteil gebaut wird, soll im Laufe des Projekts beantwortet werden. Im Ratsbeschluss heißt es, ein Kombibad sei aus betriebswirtschaftlicher Sicht sicherlich sinnvoll, allerdings sei auch die Lage des Grundstücks zwischen Heizkraftwerk, Bahnlinie und Wohnbebauung zu untersuchen. Ein zusätzliches Außenbecken verursache auch höhere Kosten.

Viel Zeit wollen sich die Verantwortlichen auf ihrem Weg nicht nehmen: In vier Jahren soll das neue Zentralbad im Wasserland fertig sein und eröffnet werden. Auf die Frage, wie lange die Beteiligungsmöglichkeit für Bürger gilt, sagte Planer Ulrich: „Vier Jahre, nämlich bis zur Fertigstellung.“

Weitere Informationen auf www.unserneuesschwimmbad.de

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