„BTHVNstory“ Beethoven-Rundgang in Bonn und der Region feierlich eingeweiht

Bonn · Der Beethoven-Rundgang wurde am Freitag endlich feierlich eingeweiht. Insgesamt 22 Stelen informieren in Bonn und der Region über wichtige Stationen auf dem Lebensweg des Komponisten.

 Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Landrat Sebastian Schuster (links und rechts von der Säule) enthüllen die erste Station vor dem Beethoven Haus.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Landrat Sebastian Schuster (links und rechts von der Säule) enthüllen die erste Station vor dem Beethoven Haus.

Foto: Stefan Hermes/Stefan (FM) Hermes

Kaum ein Zitat könnte Bonn besser schmeicheln, als das, was die Beethoven Jubiläums GmbH zur Eröffnung des Beethoven-Rundgangs am Freitag auf der zeitgleich gestarteten Webseite auswählte: "... mein Vaterland, die schöne Gegend, in der ich das Licht der Welt erblickte, ist mir noch immer so schön und deutlich vor meinen Augen...".

Ludwig van Beethoven schrieb diese Zeilen 1801 aus dem fernen Wien an seinen Bonner Jugendfreund Franz Gerhard Wegeler. Da lebte Beethoven schon neun Jahre fern seiner Heimatstadt, die er erst kurz vor seinem 22. Geburtstag für eine Studienreise nach Wien verließ. Aus Bonner Sicht führten widrige Umstände dazu, dass aus Beethovens Fahrt nach Wien ein dauerhafter und endgültiger Aufenthalt wurde.

"In seiner Bonner Zeit", so Oberbürgermeister Ashok Sridharan bei dem Festakt im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses, "hatte Beethoven bereits all das gelernt, was ihn zu dem Genius in der Musikgeschichte gemacht hatte." Dann verkürzte der OB - nicht ganz ernst gemeint - die Biografie des berühmten Bonners auf drastische Weise, indem er nur noch ergänzte: "Und dann ist er nach Wien gezogen und dort gestorben".

Ralf Birkner, kaufmännischer Geschäftsführer der Jubiläums-Gesellschaft, dankte Bund, Land, Stadt und Rhein-Sieg-Kreis, die das erste "sehr aufwändige und komplexe Infrastrukturprojekt" der Gesellschaft unterstützt haben. "Ich bin heilfroh, dass der Beethovenrundgang rechtzeitig fertig geworden ist und wir kein weiteres Bauprojekt mehr vor uns haben", sagte Birkner. Gegenüber dem GA sprach er von Kosten im "hohen sechstelligen Bereich", die für die Konzeption und Ausführung der 22 Infostelen des Rundgangs zu bezahlen waren. Die Projektmittel dafür kamen durch die Unterstützung von Bund, Land, Stadt und Rhein-Sieg-Kreis zusammen.

Beethoven-Rundgang: Je elf Infosäulen in Bonn und der Region

Durch jeweils elf Infosäulen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis wird sich nun wenige Wochen vor Beethovens 249. Geburtstag "die schöne Gegend", die dem Komponisten "immer so schön und deutlich" vor Augen blieb, nachvollziehen oder auch ganz neu entdecken lassen. Schon vor einigen Jahren setzte sich der Verein der Bürger für Beethoven (BfB) für einen solchen Rundgang ein. Noch bevor es 2016 zur Gründung der Jubiläums-GmbH kam, machte der BfB-Vorsitzende Stephan Eisel deutlich, dass die Orte, an denen Beethoven in Bonn und der Region gewirkt hatte, ein Alleinstellungsmerkmal für Bonn darstellten. Dieses Potenzial müsse viel besser und professioneller genutzt werden. Im Mittelpunkt dürfe nicht ein einmaliges Feuerwerk stehen, das kurz nach dem Jubiläumsjahr vergessen sei

 Die Beethoven-Stele auf dem Münsterplatz.

Die Beethoven-Stele auf dem Münsterplatz.

Foto: Stefan Hermes

Sowohl Sridharan als auch Birkner sowie die Leiterin des Beethoven-Archivs, Christiane Siegert, würdigten die wertvolle Vorarbeit von Eisel. Dann kam es zur Enthüllung der ersten Säule des Beethoven-Rundgangs vor dem neu eröffneten Shop des Beethoven-Hauses. Von dieser ersten Station aus führt der Rundgang unter dem Titel "BTHVNstory" über Remigiusplatz, Rheinufer und Münsterplatz zu acht Stationen im Stadtgebiet und mit einem Ausflug zu Redoute und Draitschquelle zu zwei weiteren in Bad Godesberg.

Für Bonner Rundgang etwa zwei Stunden einplanen

Etwa zwei Stunden sollte man dafür einplanen, so beschreibt es das Münchner Büro Müller-Rieger, das den Rundgang konzipierte. An allen Infosäulen bekommt man Bilder und Texte zu sehen, wobei einige auch mit Filmen und Hörstücken ausgestattet sind. Unter dem Titel "BTHVNregion" wurden elf weitere Stationen im Rhein-Sieg-Kreis errichtet. Sie umfassen Ausflugsziele Beethovens, wie den Petersberg oder den Drachenfels, aber auch die Benediktiner-Abtei Michaelsberg, wo er als Elfjähriger gern auf der Orgel musizierte.

Die "BTHVN-Story" lässt sich auch als App auf www.beethoven-rundgang.bonn.de herunterladen.

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