Anklage gegen Jugendliche Brutale Schläge an Rosenmontag
BONN · Statt ausgelassen und friedlich Karneval zu feiern, sollen sechs junge Männer einen 21-Jährigen an Rosenmontag in Bad Godesberg brutal zusammengeschlagen haben.
Wie Oberstaatsanwältin Monika Volkhausen gestern mitteilte, wurden die 17- bis 20-Jährigen jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt und werden demnächst auf der Anklagebank vor dem Jugendschöffengericht Platz nehmen müssen.
Offenbar hatte es zwischen der hauptsächlich aus Schülern bestehenden Gruppe und dem 21-Jährigen schon einmal eine Auseinandersetzung gegeben. Am 16. Februar sollte der junge Mann laut Anklage zur Rede gestellt werden, als er vor der Godesberger Stadthalle auftauchte. "Einer der Beschuldigten sprach ihn an und trat dessen Rucksack weg, sodass dieser im hohen Bogen durch die Luft flog", so Volkhausen. Anschließend soll der 21-Jährige von einem 18-Jährigen festgehalten worden sein.
Die weiteren Angeklagten schlugen und traten dann laut Volkhausen auf das Opfer ein. Zudem soll der junge Mann mit einer an einer Stange abgeschlagenen Glasflasche und einem Taschenmesser angegriffen worden sein. Selbst als er schon am Boden lag, scheinen die Angreifer noch weiter auf ihn eingetreten zu haben. Die Folge: Ein mit Hämatomen übersätes Gesicht, Schmerzen am ganzen Körper und Schnittverletzungen an einer Hand.
Während einer der Angeklagten bislang zu dem Vorwurf geschwiegen hat, behauptete ein 17-Jähriger, dass er abseits der Gruppe gestanden habe. Die restlichen vier Angeklagten berufen sich anscheinend auf Notwehr. Laut Oberstaatsanwältin haben sie angegeben, dass der 21-Jährige sie angesprochen habe und dann plötzlich mit einem Schraubendreher auf sie losgegangen sei. Sie hätten sich nur gewehrt. Mehrere Zeugen scheinen hingegen die Version des mutmaßlichen Opfers zu stützen. Beispielsweise habe der 21-Jährige gerufen: "Was wollt ihr denn von mir?" Gegen die Übermacht hatte der junge Mann laut den Zeugen keine Chance.
