Neujahrsempfang des Bonner Medien-Clubs Bröckemännche-Preis für Ulrich Kelber

Bonn · Beim Neujahrsempfang des Bonner Medien-Clubs erhielt Ulrich Kelber am Montagabend den Bröckemännche-Preis. Laudator Andreas Etienne lobte die Wachsamkeit des SPD-Bundestagsabgeordneten.

Ausdauer und Wachsamkeit in politischen Belangen: Für einen Bundestagsabgeordneten sollte das selbstverständlich sein – so die Theorie. Tatsächlich ist es nicht selbstverständlich, gegen den Abwärtstrend der SPD zum fünften Mal in Folge den einstigen Adenauer-Wahlkreis zu holen, hartnäckig an der Einhaltung des Berlin-Bonn-Gesetzes dranzubleiben und als Erster alle Einkünfte und Lobbygespräche offenzulegen. Der Bonner Medien-Club (BMC) hat Ulrich Kelber dafür am Montagabend den Bröckemännche-Preis verliehen. Zum Neujahrsempfang im Funkhaus der Deutschen Welle kamen rund 300 Gäste.

Der BMC-Vorsitzende Andreas Archut setzte zur Begrüßung angesichts der vielen Bonner Dauerbaustellen den Helm auf. „Manche von uns können sich noch daran erinnern, dass man über die Römerstraße in die Bonner Innenstadt fahren konnte“, scherzte er. Dranbleiben und Durchhalten seien nicht nur in den Medien Tugenden, sondern auch in der Politik, schlug Archut den Bogen vom BMC zum Preisträger. Kabarettist Andreas Etienne sagte in seiner Laudatio, dass Kelber „längst fällig war“.

Die „immer noch etwas beleidigte Ex-Hauptstadt“ brauche einen wachsamen Mann wie ihn, der in Berlin aufpasse. Kelber sei von Anfang an der grüne Rote gewesen. „Den Roten zu grün, den Grünen zu rot. Da behauptest du dich nur, wenn du ohne Wenn und Aber bei deinen Prinzipien bleibst“, sagte Etienne und nannte als Beispiel die klaren Worte gegen den Braunkohletagebau.

So hatte Kelber den Abriss des Immerather Domes als „kulturelle Schande“ bezeichnet. Auch in Bonn sei er immer zur Stelle, wenn es um wichtige Themen gehe. Zum „wider den Stachel löcken“, wie es das Bröckemännche fordert, gebe es reichlich Gelegenheit. „In Bonn ist das eher ein Fakirkissen“, so der Laudator, der Kelber trotzdem auf dem besten Weg zum dienstältesten Bonner Bundestagsabgeordneten überhaupt sieht, denn: „Er sagt, was er denkt, und meint, was er sagt.“ So auch am Montagabend: „Es war wirklich mal an der Zeit mit dieser Auszeichnung, dass endlich mal ein Beueler diesen Preis bekommt“, sagte Kelber, der den Bonnern historisch belegen konnte, dass echter Widerstand eben nur von der schäl Sick zu erwarten ist.

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